Erdogan macht weiter Druck. Erneut werden regierungskritische Medien in der Türkei zum Ziel von Polizeirazzien.
Pressefreiheit ohne großen Wert
Präsident Recep Tayyip Erdogan kümmert sich wenig um die Meinung anderer – auch der EU. Vor wenigen Tagen rüffelte Brüssel die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in der Türkei. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt die Türkei auf Platz 149 von 180 Staaten. Natürlich tat die Regierung das als Unsinn ab.
Doch nun wurden die Daumenschrauben noch weiter angezogen. Bei einer Razzia haben Polizisten die Redaktionen der Zeitung „Zaman“ und von zwei weiteren Publikationen durchsucht. Von der Razzia in Istanbul in der Nacht zu Donnerstag seien neben „Zaman“ die englischsprachige „Today’s Zaman“ und die zur selben Gruppe gehörende Zeitschrift „Aksiyon“ betroffen gewesen, berichtete „Today’s Zaman“ auf ihrer Webseite. Grundlage sei der Verdacht gewesen, dass in der „Zaman“-Druckerei alternative Ausgaben der kürzlich auf Regierungskurs gebrachten Zeitung „Bugün“ produziert würden. Hier der Link zu Zaman
Von Informationen abgeschnitten
Damit nicht genug. Wie mehrere regierungskritische Zeitungen berichten, würden sie auch gezielt von Informationen abgeschnitten. So seinen einige kritische Medien bislang nicht zum G20-Gipfel zugelassen worden. Das Wort der „Zensur“ macht die Runde. Konkret sind „Zaman“ und „Today’s Zaman“ noch nicht akkreditiert. Die regierungskritische Zeitung „Cumhuriyet“ und die Nachrichtenagentur Dogan erklären n dagegen, ihre Reporter seien zugelassen worden. Hier der Link zum Text in Zaman
Allerdings haben die Die „Zaman“-Medien und die Agentur Cihan eine besondere Position im türkischen Medienreigen. Sie stehen dem Prediger Fethullah Gülen nahe. Gülen war einst ein Verbündeter von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, gilt inzwischen aber als sein Erzfeind. Die Medien der Dogan-Gruppe greifen Erdogan regelmäßig an. Hier der Link zur Berichterstattung in Zaman