Serebrennikow gegen Schwulenhass

Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow gibt nicht auf. Der 46-Jährige will auch nach seinem Ärger mit Moskaus Behörden seinen Film über den schwulen Komponisten Peter Tschaikowsky („Schwanensee“) drehen.

15.11.19-kyril

Er kann den Film nicht nicht machen

„Nein, das ist nicht vorbei. Ich kann diesen Film nicht nicht machen, dazu habe ich zu viel eingebracht“, sagte der Filme- und Theatermacher. Gesucht werde ein Investor, sagte Serebrennikow in Stuttgart, wo er die Oper „Salome“ von Richard Strauss inszeniert.

Das russische Kulturministerium hatte die Förderung des Films zurückgezogen, weil Serebrennikow die in Russland tabuisierte private Seite des Nationalhelden Tschaikowsky (1840-1893) zeigen wollte. „Das war ein beispielloser Druck seitens des Kulturministeriums auf mich. Die Situation war unerträglich, in dieser Lage war es unmöglich, den Film zu drehen“, sagte er.

Russland liebt Tschaikowsky „trotzdem“

Kulturminister Wladimir Medinski hatte trotz persönlicher Briefe und Bekenntnisse Tschaikowskys behauptet, dass dessen Homosexualität nicht erwiesen sei. Präsident Wladimir Putin hingegen hatte das bestätigt, aber gesagt, dass die Russen ihn nicht deshalb lieben würden.

„Bisher haben die Schwulenhasser gewonnen“, meinte Serebrennikow. „Es hängt alles zusammen mit einer Atmosphäre der Homophobie in bestimmten Kreisen – aber nicht in der ganzen Gesellschaft. Die Russen sind sehr duldsam, sehr tolerant“, sagte der Künstler. Der Film hatte ursprünglich zu Tschaikowskys in diesem Jahr groß gefeierten Geburtstag vor 175 Jahren fertig sein sollen.

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