Welcher junge Mann will das nicht: Abenteuer erleben, statt hinter dem Schreibtisch zu verkümmern. Mit dieser Sehnsucht spielen Heldenromane. Moby Dick funktioniert nach diesem Muster, Winnetou und Old Shatterhand – und natürlich die Werbespots für das Militär. Ein ganz großes Beispiel für diese hohe Kunst der Cinematographie gibt es in Weißrussland zu bewundern.
–
Minsk braucht Soldaten
Zugegeben, der Offizier macht auf den ersten Blick nicht gerade den allerfreundlichsten Eindruck – und wie der gute alte Rambo wirkt er schon gar nicht. Aber was dann kommt, lässt die Herzen junger Männer höher schlagen – oder es wir das gezeigt, wovon irgendwelche Bürokratenhengste in einer Ministeriumsstube in Minsk überzeugt sind, dass es Männerherzen höher schlagen lassen könnte.
Ballern, prügeln, schießen
Da wir geballert, geprügelt, geflogen, mit dem Fallschirm abgesprungen und mit dicken Dingern durch die Gegend gebrettert. Es fliegen die Fetzen, Flammen schießen empor und mitten drin immer dieser Offizier, der dem deutschen Schauspieler Thomas Thieme ähnelt, wenn der einen zwielichtigen General in einem Tatort spielt – oder Uli Hoeneß in bayrischer Tracht.
Die Botschaft ist deutlich:
„Wir haben die Technik, wir haben die Waffen – aber wir brauchen Soldaten! Melde Dich noch heute bei der Föderation – Wir sehen uns im Dienst!“
Wenn das Machwerk nicht bitterernst gemeint wäre, könnte es auch Satire sein.
Zum Vergleich: die US-Armee wirbt mit folgendem Trailer um junge Männer – mit einem verdamt hogen „Patriotismus-Faktor“.
Und so macht es das Imperium:
–