Die britische Regierung wollte den Fall um die Ermordung des russischen Agenten Litwinenko nicht öffentlich untersuchen. Der Grund liegt auf der Hand: die Ergebnisse sind – diplomatisch gesprochen – sehr heikel. In dem nun in London vorgestellten Abschlussbericht werden die Namen der Verantwortlichen der Tat klar benannt. Der Kreml-Kritiker ist wahrscheinlich mit Zustimmung des russischen Präsidenten Wladimir Putin getötet worden. Natürlich weist Moskau den Bericht als absurd zurück, aber wer kann dem jetzt noch glauben? Putin agiert als Politiker, wie er es beim Geheimdienst gelernt hat. Das Motto heißt: täuschen und tarnen. Nach diesem Muster verlief auch die Annexion der Krim. Erst als ihm die Halbinsel keiner mehr nehmen konnte, räumte Putin die russische Beteiligung an den Militäraktionen ein. Dass feige Auftragsmorde Teil des Programms sind, scheint nun auch bewiesen. Die britische Innenminister Theresa May hat Recht, wenn sie sagt, die Ermordung Litwinenkos sei ein Bruch des Völkerrechts und ein Verstoß gegen das zivilisierte Verhalten. Doch wie kann der Westen auf diese Erkenntnis reagieren? Neue Sanktionen braucht es nicht. Russland steht wirtschaftlich bereits mit dem Rücken zur Wand. Aber wer die Aufhebung dieser Strafmaßnahmen fordert, sollte spätestens jetzt schweigen.
Das wahre Gesicht Putins
Russlands Präsident Wladimir Putin steckt nach Erkenntnissen britischer Ermittler wahrscheinlich hinter dem Mord an dem Kreml-Kritiker und Ex-KGB-Agenten Alexander Litwinenko im Jahr 2006. Putin, der auch damals Präsident war, habe vermutlich den Einsatz des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB gebilligt, bei dem Litwinenko in seinem Exil in London vergiftet wurde, heißt es in dem Bericht. Putin und seine Regierung hätten Motive für einen Mord gehabt.
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