Totes Schwein auf Baugelände für Leipziger Moschee

Unbekannte haben auf dem Baugelände einer Leipziger Moschee ein totes Schwein abgelegt. Auf dem Tier stand mit roter Farbe „Mutti Merkel“ geschrieben, wie die Polizei mitteilte.

16.02.25-leipzig-schwein

Die Tat schlägt Wellen im Netz

Die Polizei vermutet einen politisch motivierten Hintergrund. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Bereits 2013 waren nach dem Bekanntwerden der Baupläne für das islamische Gotteshaus blutige Schweineköpfe aufgespießt und Mülltonnen angezündet worden. Muslime essen aus Glaubensgründen kein Schweinefleisch.

Die NPD feiert den Anschlag

Wie der „Tagesspiegel“ in Berlin berichtet, feiert der NPD-Kreisverband Leipzig die Meldung auf seinem Facebook-Profil. Dort heißt es:

 „Bereits seit 2014 versucht die NPD Sachsen zusammen mit der NPD Leipzig aktiv den Bau mit allen legalen Möglichkeiten zu verhindern, was bisher auch gelang.“

Und weiter mit altertümlichen Vergleichen und in gewohnt schlechter Grammatik:

„Jedoch tropften selbst 11.000 Unterschriften gegen den Bau bei der Stadt ab, wie das Wasser an Entenfett. Kein Wunder also das die Bürger von Leipzig selbst handeln, um das Grundstück durch ein Schwein zu verunreinigen und ein Bau damit zu verunmöglichen.“

Der „Tagespiegel“ schreibt, dass unter dem Post geschmacklose Kommentare folgen wie „sehr geil“ oder „Das arme Ferkel“.

„Kleingeistig und verabscheuungswürdig“

„Symbolisch einen Menschen mit Schweinen zu vergleichen und die Kanzlerin mit dem Tod zu bedrohen ist ein weiterer Tiefpunkt und Beleg für die Verrohung des politischen Klimas“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Mann.

Auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verurteilte den Angriff: „Eine ganze Religionsgemeinschaft zu beleidigen, zu verunglimpfen und zu schmähen ist kleingeistig und verabscheuungswürdig.“

„Wir sind über diese Provokation durch das tote Schwein verwundert“, sagte der zuständige Iman Said Ahmad Arif. Es sei jederzeit möglich mit den Mitgliedern der Ahmadiyya-Gemeinde ins Gespräch zu kommen und Kontakt aufnehmen. „Die Moschee wird gebaut.“

Viele Anfeindungen in Leipzig

Die geplante Moschee ist seit Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema. Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde will in diesem Jahr den Grundstein für ihre neue Moschee in Leipzig legen. Nachdem die Bauvoranfrage von der Stadt genehmigt wurde, werde die Gemeinde jetzt Anfang des Jahres einen Bauantrag stellen, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Abdullah Wagishauser, im Januar.

Gebaut werden soll nach dem Entwurf des Stuttgarter Architekten Mustafa Ljaic, der den Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Gebäudes gewonnen hatte. Es gab Proteste gegen das Vorhaben der Gemeinde, Anwohner in Gohlis hatten Widerspruch gegen die Baupläne eingelegt. Mittlerweile aber, sagte Wagishauser, sei die Stimmung besser: „Wir haben mit vielen Nachbarn sprechen können und viele der Ängste sind verflogen.“

Im Laufe der Diskussionen kam es auch zu Drohungen auf beiden Seiten.

 

Das ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Von Seiten der Stadt und der Planer wurde immer wieder viel Wert auf Aufklärung der Bevölkerung gelegt. Viele Diskussionen verliefen sehr ruhig und konstruktiv.

 

 

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