Immer mehr Flüchtlinge im Dschungel von Calais

Die französischen Behörden haben eingeräumt, dass die Zahl der Bewohner im Flüchtlingslager von Calais massiv angestiegen ist. Zuletzt seien in dem als „Dschungel“ bekannten Lager rund 6900 Flüchtlinge gezählt worden, teilte die Präfektur des Départements Pas-de-Calais mit.
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Hier eine Szene aus dem „Dschungel“ am Stadtrand von Calais.

So viele Flüchtlinge wie nie zuvor

So viele Flüchtlinge hielten sich noch nie in dem im Frühjahr 2015 entstandenen Lager am Ärmelkanal auf. Bei der letzten offiziellen Zählung im Juni waren es noch rund 4500 Flüchtlinge gewesen. Hilfsorganisationen hatten bereits vor einer Woche von einem dramatischen Anstieg der Bewohnerzahl berichtet. Sie gehen von mehr als 9100 Flüchtlingen aus, die sich in dem Lager aufhalten. Calais ist schon seit Jahren einer der Brennpunkte der europäischen Flüchtlingskrise. Die meisten Flüchtlinge in Calais hoffen, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen, wo sie sich mehr Chancen auf ein besseres Leben ausrechnen.

Teilräumung im März

Der Staat hat inzwischen Container-Unterkünfte für bis zu 1900 Menschen eingerichtet, daneben leben trotz einer Teilräumung im März weiterhin Tausende Menschen in Behelfsunterkünften. Nach Angaben der Präfektur wurden seit vergangenem Jahr mehr als 5300 Migranten von Calais in Aufnahmezentren im ganzen Land gebracht, weitere Plätze sollen demnächst geschaffen werden.
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LKW-Fahrer fordern Militäreinsatz

Inzwischen droht auch außerhalb des Lagers die Situation zu eskalieren. Britische LKW-Fahrer fordern nun einen Militäreinsatz: Sie würden „24 Stunden am Stück“ gewaltsam von Migranten attackiert, sagen sie. Der britische Spediteurs-Verband RHA (Road Haulage Association) hat sich in einem verzweifelten Appell an die französische Regierung gewandt. Die Situation in Calais,wo seit Monaten tausende Flüchtlinge versuchen, illegal nach Großbritannien zu gelangen, habe sich in den vergangenen  Monaten weiter verschärft. „Die Zahl der Flüchtlinge hat sich in den vergangenen Monaten auf 9000 verdoppelt“, schätzt RHA-Sprecher Richard Burnett. Grund für den erhöhten Druck dafür seien Gerüchte, dass im Zuge des Brexits die Einreise nach Großbritannien bald unmöglich sein könnte. Angeheizt würden diese Gerüchte von Menschenschmugglern, heißt es unter den LKW-Fahrern.

Hier geht es zu einer Reportage über das Leben im „Dschungel“

Der Künstler Banksy hat auf seine Art gegen den „Dschungel“ protestiert

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Ein Banksy-Graffiti in Calais

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