Auf der ganzen Welt werden neue Zäune gebaut. Doch kaum jemand regt sich mehr darüber auf. Haben wir uns an die neue Politik schon gewöhnt? Ein Kommentator in der rumänischen Tageszeitung „Adevarul“ offensichtlich nicht. Er regt sich in einem Kommentar über die neuen Grenzzäune gegen Flüchtlinge in Europa auf.
Der Kommentar:
„In diesem Jahr 2016 gibt es weltweit 65 bereits existierende oder geplante Trennzäune – gegenüber nur 10 im Jahr 1945 – mit einer Gesamtlänge von 40 000 Kilometern, also so lang wie der Umfang der Erde. Erinnert man sich noch daran, mit wieviel humanistischer Vehemenz wir Europäer zum Beispiel den Bau einer solchen „Schandmauer“ durch Israel verurteilt haben? An die Verurteilungsformeln, mit denen verschiedene westeuropäische Staaten zu Beginn der Flüchtlingskrise die eilig von Ungarn, Serben und Mazedoniern gebauten ersten Barrieren bedacht haben?
Warum sagt man diesen jetzt nicht mehr, dass dies Zeichen rückständiger Mentalitäten sind, aus dem kriminellen kommunistischen Totalitarismus ererbte Reaktionen? Unfähigkeit, den europäischen Geist zu verstehen? Mangel an Zusammenarbeit mit den europäischen Mechanismen für Krisenmanagement? Man sagt absolut nichts mehr. Es gibt nichts mehr zu sagen, denn nun scheint der Wettbewerb darin zu bestehen, wer die längsten Verteidigungsmauern baut.“
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Hier geht es zu einer (nicht vollständigen) Auflistung und Beschreibung der Mauern in dieser Welt.