Die Mitarbeiter der Moskauer Büros von Amnesty International staunten nicht schlecht. Als sie am Mittwoch zur Arbeit kamen, waren die Räume von russischen Behörden versiegelt worden.
Keine Begründung für das Versiegeln
„Niemand hat uns vorher gewarnt“, sagt er der Regionaldirektor der Organisation, John Dalhuisen. Die Stadtverwaltung von Moskau habe ihr Eingreifen nicht begründet. Auf ihrer Homepage heißt es, dass auf einem Hinweis an der Tür stehe, dass das Gebäude Eigentum der russischen Föderation sei und die Räume nur in Begleitung eines Offiziellen der Stadt Moskau betreten werden dürften. Die Klingel und das Alarmsystem seien entfernt worden und auch die Stromversorgung scheine gekappt worden zu sein.
„Given the current climate for civil society work in Russia, there are clearly any number of plausible explanations, but it’s too early to draw any conclusions. We are working to resolve the situation as swiftly as possible.“ (John Dalhuisen)
Schwierige Lage in Russland
Dalhuisen verwies auf die schwierige Lage für Nichtregierungsorganisationen in Russland. Er hoffe aber, dass die Schließung des Büros nicht damit zusammenhänge. Weil die Arbeit finanziell aus dem Ausland gefördert wird, hat sich Amnesty nach einem umstrittenen russischen Gesetz als „ausländischer Agent“ registrieren lassen müssen. Dalhuisen hofft, dass sich die Sache schnell und einfach klären lasse.