Wie erkenne ich Fake-News?

Es erscheint wie ein Szenario aus einem schlechten Film: Maschinen übernehmen oder steuern die Kommunikation zwischen den Menschen. Social Bots sind von solch einer Fähigkeit natürlich weit entfernt, doch die Programme drohen immer häufiger Einfluss auf die politische Meinungsbildung zu nehmen. Nicht selten verbreiten sie Falschmeldungen und es ist meist nur schwer festzustellen, ob es sich um Gerüchte handelt. Ein paar Werkzeuge, gefälschte Nachrichten oder Bilder zu erkennen, gibt es aber doch. Wichtig ist es, die eigene Medienkompetenz zu stärken – und kritisch zu bleiben, auch wenn eine Nachricht sehr gut ins eigene Weltbild passt.

16-12-14-fakenews

Was sind Social Bots

Bei Social Bots handelt es sich um Fake-Accounts in sozialen Netzwerken, die von einer Software gesteuert werden. Diese Computer-Programme verfassen automatisch Texte oder retweeten Beiträge. Sie zielen meist darauf ab, die politische Meinungsbildung zu beeinflussen. Häufig wird mit den Fake-Accounts versucht, zu polarisieren und zu manipulieren. Deshalb sehen Wissenschaftler in den Bots ein Risiko für die Demokratie.

Bei vielen politischen Ereignissen haben Wissenschaftler eine Einflussnahme durch Fake-Accounts beobachtet: Der Ukraine-Konflikt sei beispielsweise durch faschistische Äußerungen, Sexismus und Propaganda zahlreicher Bots angeheizt worden. Beim Brexit, der Entscheidung über den Austritt Großbritanniens aus der EU, habe eine kleine Zahl an Accounts auffallend viele Pro-Brexit-Tweets abgesetzt. Nach dem ersten Fernseh-Duell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten soll etwa ein Drittel der positiven Trump-Tweets von Bots abgesetzt worden sein.

Die vielen tendenziösen Posts können Zustimmung oder Ablehnung von politischen Meinungen vortäuschen und dafür sorgen, dass die Wirklichkeit verze rrt wahrgenommen wird. Wer die Meinungsmaschinen programmiert, ist oft nicht klar. Die meisten deutschen Parteien lehnen eine solche Propaganda im Wahlkampf ab.

 

Wie erkennt man Falschmeldungen?

1) Welche Quelle liegt der Nachricht zugrunde?

Wenn eine Meldung sehr einseitig, dramatisierend oder überspitzt sei, sollte man stutzig werden: Was ist die Quelle? Ist ein Artikel verlinkt, überprüft man auf der Website das Impressum. Gibt es dort keinen Ansprechpartner oder ist eine Adresse im Ausland genannt, kann das ein Hinweis auf eine Fälschung sein. Wer Lügen verbreitetet, hat meist ein Impressum ohne Namen oder gar keines.

2) Der Faktencheck

Ein erster inhaltlicher Faktencheck ist denkbar einfach. Dazu kann man die Schlagzeile der Meldung kopieren und in die Google-Suche eingeben. Vorsicht ist geboten, wenn Dutzende von  nicht wirklich seriös erscheinenden Seiten (siehe oben) im Internet dieselbe Meldung verbreiteten.

3) Ist ein Bild ein Fake?

Bilder lügen nicht! Wirklich? In Zeiten der Bildbearbeitung ist es kein Problem, Fotos zu manipulieren – oder das Bild wird im falschen Kontext verwendet. Die erste Frage muss sein: Passt das Bild zum Inhalt des Textes – oder ist es ein sogenannter „Hybrid-Fake“. Das heißt: Bild und Text sind jeweils echt, aber der Kontext, in dem sie entstanden sind, ist unterschiedlich. So ist etwa nach den Silvester-Attacken gegen Frauen in Köln ein Video verbreitet worden, das ursprünglich aus Kairo stammte.

4) Bilder überprüfen

Auch bei Bildern kann eine Googel-Suche weiterhelfen. Über die Bilder-Suche lässt sich bisweilen herausfinden, in welchem Kontext ein Foto aufgenommen wurde. Rechts neben der Suchzeile gibt es ein Kamerasymbol, über das man entweder ein Bild hochladen oder die URL eines Bildes einfügen kann. Google gibt oft Parallelfundstellen aus, und so lässt sich manchmal feststellen, wann das Bild aufgenommen wurde und wo. Suchmaschinen bieten zudem noch andere Suchfilter an, die man nutzen kann. So kann etwa die Größe eines Bildes eine wichtige Information sein, auch die Nutzungsrechte können weiterhelfen oder wie lange das Bild bereits im Umlauf ist.

5)Kommuniziere ich mit einem Social Bot?

Auch Social Bots kann man erkennen. Manipulierende Social Bots suchten bewusst nach Negativdarstellungen zum Beispiel über Flüchtlinge und retweeteten sie. Das Problem ist, dass die Programme das Verhalten eines „menschlichen Users“ imitieren.  So sind auf Bot-Accounts auch Katzenbildchen zu finden oder sie legen auch mal Ruhephasen ein und posten gar nichts. Wenn man allerdings versucht, den User in ein Gespräch zu verwickeln, lässt sich oft schnell herausfinden, ob dahinter ein wirklicher Mensch steckt. Sind die Antworten rudimentär, sehr schwammig oder ausweichend, sollte man ins Grübeln kommen.

6) Immer erst nachdenken!

Der wichtigste Tipp ist allerdings: kritisch bleiben! Gefühlte Wahrheiten nicht akzeptieren –auch wenn sie der eigenen Wahrnehmung entsprechen! Und: Meinungen hinterfragen – auch wenn es die eigene ist!

Hier noch der Link zu einem Artikel über Fakenews und deren Einfluss auf die politische Willensbildung

Ein Kommentar zu “Wie erkenne ich Fake-News?

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