Facebook hat erneut wegen einer unglücklichen Lösch-Aktion für Wirbel gesorgt. Das Netzwerk entfernte zunächst ein Foto von der Seite einer italienischen Nutzerin, das eine nackte Neptun-Statue aus dem Zentrum Bolognas zeigt.
„Sexuell expliziter“ Inhalt
Wie der britische „Telegraph“ berichtete, begründete Facebook seine Entscheidung mit dem „sexuell expliziten“ Inhalt. Das Bild verstoße gegen die Werberichtlinien des US-Unternehmens, hieß es. Später bedauerte Facebook den Schritt. „Das war ein Versehen“, sagte ein Sprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir entschuldigen uns für den Fehler.“
Userin Elisa Barbari hatte das Foto der Renaissance-Figur aus dem 16. Jahrhundert gepostet, um damit ihre Facebook-Seite über Geschichten aus Bologna zu bebildern. „Ich wollte meine Seite bewerben, aber es scheint, dass die Statue für Facebook ein sexuell explizites Bild ist, das zuviel Fleisch zeigt. Wirklich, Neptun? Das ist verrückt“, sagte sie dem „Telegraph“.
.
Nettuno censurato, Facebook si scusa con Bologna: „Un errore“ https://t.co/2fAcQufPia
— alessandra catsicas (@alessandracatsi) 3. Januar 2017
.
In einem Statement hatte Facebook ihr demnach erklärt, dass „die Verwendung von Bildern oder Videos mit nackten Körpern oder tiefen Ausschnitten“ nicht erlaubt sei, „selbst wenn die Verwendung einen künstlerischen oder erzieherischen Hintergrund hat“.
Erst vor wenigen Monaten musste Facebook scharfe Kritik einstecken, nachdem es ein berühmtes Foto aus dem Vietnamkrieg gelöscht hatte. Das Bild zeigt ein kleines Mädchen, das nach einer Napalm-Attacke nackt über eine Straße läuft. So hatte Facebook das historische Kriegsfoto der Kim Phuc aus Vietnam zuerst von der Plattform verbannt. Nach heftiger Kritik an der Entscheidung ging das berühmte Foto wieder online: Man erkenne die historische Bedeutung des Bildes an, teilte Facebook mit. Gepostet hatte es eine norwegische Zeitung.