Der russische Ölkonzern Rosneft hat den Altkanzler Gerhard Schröder für den Aufsichtsrat des Unternehmens nominiert, dessen Bestand die Aktionäre in der außerordentlichen Versammlung am 29. September bestimmen sollen. Dies berichtet das russische Wirtschaftsblatt „RBC“.
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RBC berichtet über den Wechsel von Schröder
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Gerhard Schröder, der ehemalige Kanzler der Bosse
Schröder soll der Posten eines unabhängigen Direktors im Rosneft-Vorstand, der von neun auf elf Mitglieder erweitert werde, vorgeschlagen worden sein. Da unabhängige Direktoren nach Vorschrift des Konzerns ein Drittel aller Direktorenposten im Vorstand besetzen sollen, wird so nun ein Posten zur Verfügung stehen.
„Die Einladung von Schröder ist durch seinen Einfluss im Westen und die engen Beziehungen zu Russland bedingt“, zitiert RBC den deutschen Politologen Alexander Rahr und Kreml-Berater. Dem Experten zufolge gebe es auf der europäischen politischen Bühne unter den Bedingungen der Sanktionen so gut wie keine anderen einflussreichen Politiker, die bereit wären, das Geschäft in Russland zu unterstützen.
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Gerhard Schröder to enter #Rosneft’s Board https://t.co/V621Cgvuam
— Russia Oil &Gas News (@RussiaOG) 4. August 2017
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Rahr erinnerte zudem daran, dass der Altkanzler in der Vergangenheit bereits mehrmals Gazprom und anderen russischen Unternehmen geholfen sowie Bündnisse für die wirtschaftliche Zusammenarbeit von internationalen Firmen mit Russland organisiert habe.
Natürlich ruft die Personalie auch die Kritiker auf den Plan. Russlandkenner Boris Reitschuster macht keinen Hehl aus seiner Meinung.
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„Er hat seine Nützlichkeit erwiesen“: Schröder wird Direktor im Aufsichtsrat von Kreml-Konzern ROSNEFT. Seine Lobbyarbeit zahlt sich aus. pic.twitter.com/QsfJ9Evn9k
— Boris Reitschuster (@reitschuster) 4. August 2017
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Und auch der süffisante Unterton des Tweets von Golineh Atai ist kaum zu überlesen.
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Eindrucksvolle Energie-Karriere: Gerhard Schröder wird in den Rosneft-Aufsichtsrat eingeladen. Das einflussreichste Unternehmen Russlands. https://t.co/Tcyjpuzbk9
— Golineh Atai (@GolinehAtai) 3. August 2017
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