Den Turkmenen geht es an den Geldbeutel. Der kostenlose Bezug von Erdgas, Strom und Wasser gehört für die Einwohner Turkmenistans schon bald der Vergangenheit an.
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Die Wirtschaft ist angeschlagen
Präsident Gurbanguli Berdimuchamedow unterzeichnete ein Gesetz, demzufolge die Bürger der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Gas, Strom und Wasser künftig aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Der Grund: das wirtschaftlich angeschlagene Land muss sparen. Bislang hatte jeder Einwohner dank großzügiger Subventionen im Monat Anrecht auf 35 Kilowattstunden Strom und 50 Kubikmeter Gas sowie täglich 250 Liter Wasser.
Berdimuchamedows Vorgänger Saparmurat Nijasow hatte den Gratistarif 1993 eingeführt, zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion. Die neuen Tarife sollten „schrittweise“ eingeführt werden, sagte Berdimuchamedow bei einem Treffen mit dem beratenden Ältestenrat – ein Gremium, das dem 60-jährigen autoritär regierenden Präsidenten vollständig ergeben ist.
Riesige Gasreserven in Turkmenistan
Turkmenistan verfügt über die viertgrößten Erdgasreserven der Welt und verkauft das meiste Gas an China. Doch die Zeiten sind schwierig geworden. Der ehemaligen Sowjetrepublik macht der Fall der Energiepreise ebenso zu schaffen wie Moskaus Entscheidung, kein Gas mehr aus Turkmenistan zu beziehen.
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Mit @olga_koeln u.a. über Journalismus als Feindbild für Diktatur und auch für den Sport. #AIMAG17 #Turkmenistan https://t.co/cpv2j7ZLP7
— robert kempe (@robertkempe) 9. Oktober 2017
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Dazu kommen die äußert kostenintensive Asiatischen Hallen- und Kampfsportspiele, die im September in der Hauptstadt Aschchabat abgehalten wurden. Allein die aufwändigen Sportanlagen kosteten umgerechnet 4,2 Milliarden Euro. Der im vergangenen Jahr fertiggestellte internationale Flughafen schlug mit etwa 1,7 Milliarden Euro zu Buche.