Die AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag hat einen neuen Vorsitzenden. Bernd Gögel heißt der Mann – und sein erster Auftritt hinterlässt viele Fragen.
Ein Kommentar:
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Alternative für Deutschland: #AfD-Chef ohne klare Kante – in Stuttgart gibt es einen Führungswechsel. https://t.co/Msg9Ivd9NA
— Knut Krohn (@knut_krohn) 16. November 2017
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Ohne Streit und Querelen
Die AfD-Fraktion ist zu Recht zufrieden. Die Stabübergabe von Jörg Meuthen an Bernd Gögel als Fraktionschef ging reibungslos über die Bühne. Von einer Partei, die bisher vor allem durch Streit und interne Querelen aufgefallen ist, hatten Beobachter anderes erwartet. Dass sich der neue Vorsitzende ehrgeizige Ziele steckt und nach der nächsten Landtagswahl eine Regierungsbeteiligung anstrebt, ist für die größte Oppositionsfraktion durchaus verständlich.
AfD sucht Koalitionspartner
Doch mit wem will die AfD in Stuttgart koalieren? Wer soll mit einer Partei zusammenarbeiten, deren Verhältnis zu Antisemitismus und Extremismus nicht geklärt ist? Mehr als fraglich ist, ob sich das unter dem neuen Fraktionschef wirklich ändern wird. Bernd Gögel ist bei seiner ersten Pressekonferenz zu keiner klaren Aussage im Fall Gedeon bereit. Ein öffentlicher AfD-Auftritt des Mannes, dem antisemitische Tendenzen in seinen Schriften vorgeworfen werden, wird von Gögel verharmlost.
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#AfD-MdL Christina Baum ist gegen „Maulkörbe“. Deshalb hat sie sich in die umstrittene Gruppe „Die Patrioten“ einladen lassen.
Ihre Kollegen Rülke (FDP) und Fulst-Blei (SPD) finden das, was dort geschieht, menschenverachtend, rechtsradikal und rechtsextrem. pic.twitter.com/VPZDKU88g5— Markus Pfalzgraf (@jungerkollege) 15. November 2017
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Die Facebook-Seite „Patrioten“
Auch zu der geschmacklosen Facebook-Seite „Patrioten“, auf der offensichtlich Rechtsextreme und auch viele AfD-Mitglieder unterwegs sind, will der neue Fraktionschef nichts sagen. Will Gögel seine Partei koalitoinsfähig machen, muss er in den eigenen Reihen kräftig aufräumen. Fraglich ist, ob er dafür der richtige Mann ist.