Der Kampf gegen den Feind beginnt nicht auf dem Schlachtfeld, sondern in den Köpfen der Kinder. Das haben auch die Machthaber im Iran erkannt. Und weil die USA der Feind und Russland inzwischen der beste Freund ist, soll Russisch als Schulfach eingeführt werden.
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Den exklusiven Status von Englisch brechen
Mohamed Bothaei macht keinen Hehl aus den Gründen der geplanten Lehrplanänderung. „Wir wollen den exklusiven Status der englischen Sprache brechen und neue Sprachen wie Russisch in unser Schulsystem einführen“, sagte Bildungsminister bei einem Treffen mit Mitgliedern des Bildungsausschusses des russischen Parlamentes in Moskau. Das klingt ein bisschen wie ein Satz aus dem Mund von Margot Honecker, der inzwischen verstorbenen Ministerin für Volksbildung in der DDR. Eine weitere Parallele ist, dass im Iran wie in der DDR der große Bruder Russland wohl eine ähnlich große Beliebtheit hat. Wer durch die Straßen von Teheran schlendert, sieht, dass sich vor allem die jungen Menschen stark am Westen orientieren. Russland ist nicht gerade beliebt.
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Minister proposes Persian language be taught at Russian schools #Iran #Russia #Bathaei https://t.co/hLSqmBICDF
— English NEWS (@IRNANews) 19. April 2018
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Der Iran und Russland gegen die USA
Der iranische Bildungsminister geht aber noch weiter. Im Gegenzug könnte Russland die persische Sprache als Schulfach einführen, sagte Bothaei nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA. Das wird die russischen Schüler sicher freuen.
Den Vorschlag, Russisch ins Schulsystems der Islamischen Republik einzuführen, wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Aber besonders nach dem Syrienkonflikt, wo Teheran und Moskau den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützen, pflegen die beiden Länder sehr enge Beziehungen.