Anschlag, Zufall oder Versehen? Ein Aktivist der russischen Gruppe Pussy Riot ist mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Er sei möglicherweise an einer Überdosis Medikamente erkrankt, sagen die Ärzte.
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Große Mengen eines Medikamentes
Die Ärzte von Pjotr Wersilow hätten seinen Verwandten gesagt, er habe entweder Arznei überdosiert oder eine zu große Menge eines Medikaments bekommen, berichtete das unabhängige Online-Nachrichtenportal „meduza.io“.
Pussy-Riot-Mitglied Veronika Nikulschina sagte, der Bericht sei korrekt. Näher wollte sie sich nicht äußern. Freunde betonten, Wersilow habe keine Medikamente eingenommen, auch sei er kein Konsument von Drogen gewesen.
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hi.
we need a contact of the best toxicologist, like the best in profession. we need a consultation ASAP.
It’s about Peter who was poisoned.
thanks
— 𝖕𝖚𝖘𝖘𝖞 𝖗𝖎𝖔𝖙 (@pussyrrriot) 13. September 2018
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Der Radiosender „Echo Moskwy“ und „meduza.io“ hatten unter Berufung auf Nikulschina berichtet, Wersilow befinde sich nach der mutmaßlichen Vergiftung in einem ernsten Zustand. Nikulschina sagte demnach, Wersilow sei dadurch erblindet und könne nicht mehr sprechen. Er werde in der Toxikologie eines Moskauer Krankenhauses behandelt.
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Wer erinnert sich noch an Pjotr Wersilow, den Flitzer vom WM-Finale in Moskau?!
Er kämpft jetzt im Krankenhaus mit einer schweren Vergiftung um sein Leben.
Bei seinem Verhör wünschte sich ein Polizist die Zeit des Großen Terrors von 1937 zurück.
Der Wunsch ging in Erfüllung. pic.twitter.com/KwPZfhQc5v— Julian Röpcke (@JulianRoepcke) 12. September 2018
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Wersilow, Nikulschina und zwei weitere Pussy-Riot-Aktivisten waren im Juli während des Endspiels der Fußball-WM in Russland zwischen Frankreich und Kroatien in Polizeiuniformen aufs Spielfeld gerannt. Sie kamen dafür für 15 Tage ins Gefängnis. Nach Angaben von Pussy Riot protestierten sie mit der Aktion gegen übermäßige Befugnisse der russischen Polizei.
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NACHTRAG:
— nadya (@tolokno) 15. September 2018
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EheFrau spricht von Mordanschlag – Warum wird der „Pussy Riot“-Aktivist in Berlin behandelt? https://t.co/5wFk4LIXVc
— BILD Politik (@BILD_Politik) 16. September 2018