Gruseliges am Place de la République

Der Place de la République im Herzen von Paris ist ein besonderer Ort. Er ist das Herz der französischen Republik – und der Stadtpunkt oder das Ziel zahlreicher Demonstrationen. Manchmal wird er sogar von Zombies heimgesucht.

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Ein Zombie beim Imponiergehabe. Die Teilnehmer geben sich alle Mühe möglichst erschreckend zu wirken.

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Tanz der Untoten in Paris

Auf dem Place de la République ist immer etwas los – und wenn nichts los ist, dann sind die Skate-Boarder vor Ort. An einer kleinen Rampe zeigen sie immer wieder ihre Tricks. Doch dieses Mal bekommen sie Konkurrenz. Beim 10. Zombie-Walk in Paris findet eine Invasion der Untoten statt – und natürlich ist der zentrale Platz in der Stadt ein guter Ausgangspunkt für das Event.

Übrigens: Der Platz, früher «Place du Château-d’Eau», hat seit 1879 seinen Namen, als seit 1878 im Pariser Stadtrat das Projekt zur Errichtung einer Statue der Republik zu Ehren des Republikanismus, der politischen Ideologie und des Freiheitskonzepts beraten wurde. Das Denkmal wurde 1879 bei der Fonderie Thiébaut Frères in Auftrag gegeben und 1883 eingeweiht.

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Um die Mittagszeit sammeln sich immer mehr der verkleideten jungen Menschen und beginnen sich zu schminken. Manche begnügen sich mit einigen kurzen Make-Up-Strichen, andere legen ziemlich Hand an. Da wird gekleistert, gezupft und modelliert. Dem Einfallsreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt.

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Das Schminken nimmt bisweilen Stunden in Anspruch

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Kurioses Aufeinandertreffen mit den Gelbwesten

Am Nachmittag schließlich haben sich rund 50 der Untoten auf dem Place de la République zusammengerottet und treiben ihr Unwesen. Allerdings ist etwa die doppelte Zahl an Fotografen unterwegs, für die die Zombies nur allzu gerne posieren.

Wie Wikipedia weiß, stammt der Zombie Walk natürlich aus den USA. Das erste Treffen dieser Art fand am 19. August 2001 im US-amerikanischen Sacramento statt. In Deutschland sind in der Vergangenheit immer wieder Zombie Walks von den Behörden verboten worden – die Untoten hatten es einfach vergessen, die Veranstaltung vorher angemeldet. Und der deutsche Amtsschimmel kennt sogar vor dem Jenseits kein Pardon.

In Paris am Place de la République geht aber alles glatt über die Bühne, doch am Nachmittag kommt es zu einem kuriosen Aufeinandertreffen. Eine versprengter Trupp von Gilets Jaunes zieht vorbei und mischt sich kurz mit den Zombies. Vergleiche jeglicher Art verbieten sich in diesem Fall allerdings.

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Gelbweste meets Zombie

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Politischer Protest der Kurden

Am Nachmittag wird es auf dem Platz noch enger. Mehrere Hundert Kurden protestieren gegen den Einmarsch der Türkei in Syrien. Sie verteilen Transparente und schwenken Fahnen, auf denen der türkische Präsident Erdogan geschmäht wird. Die Polizei hat die Straßen um den Platz gesperrt, hält sich aber sehr dezent im Hintergrund.

Die Kurden sind äußert gut organisiert. Hunderte Fahnen werden verteilt, viele mit dem Porträt des PKK-Führers Özalan. Auch einige Franzosen haben sich eingefunden, um dafür zu demonstrieren, das Volk der Kurden in ihrem Kampf gegen die türkische Armee nicht allein zu lassen.

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Demo der Kurden gegen den Krieg in Syrien

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Zwischen den Protestierenden haben sich einige Händler breit gemacht, die in fahrbaren Garküchen ihre Spezialitäten anbieten. Nicht fehlen darf natürlich die traditionelle Merguez, eine scharf gewürzte Hackfleisch-Bratwurst aus der maghrebinischen Küche. Sie wird bei allen Treffen, Zusammenkünften und Festen gegessen.

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Das kulinarische Angebot ist durchaus sehens- und essenwert

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