Feministische Botschaften bei Dior

Die Welt der Mode wird noch immer vor allem von Männern dominiert. Viele Frauen wollen das allerdings nicht weiter in dieser Art hinnehmen. So blinkten bei den Prêt-à-Porter-Schauen in Paris blinkten feministische Botschaften über dem Laufsteg des Modehauses Christian Dior. Eine Aussage: „When Women Strike The World Stops“.

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20.02.25-Dior

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Die maskuline Sichtweise auf die Welt

Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri hatte für die Installation die feministische Aktivistin Claire Fontaine beauftragt, die mit ihren Leuchtphrasen aufzeigen wollte, wie sehr die Welt von einer maskulinen Sichtweise geprägt sei.

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Chiuri machte ihre feministischen Botschaften auch in den Entwürfen deutlich, die von maskulinen Elementen geprägt waren. Eröffnet wurde die Show von einem schwarzen, schmal geschnittenen Anzug, den Model Ruth Bell mit raspelkurzen Haaren und kurzem Schlips trug. Danach folgten Pullunder über weißen Hemden und weiten Anzughosen, zweireihige Blazer und große Karomuster.

Am eigenen Anspruch gescheitert

Chiuri hatte bereits bei der Haute-Couture-Schau Ende Januar einen ähnlichen Anspruch – scheiterte damals allerdings an den eigenen, sehr hochen Erwartungen. Die Kreativdirektorin des Hauses Christian Dior versprach dem Publikum eine Art feministischer Vision. „Was, wenn Frauen die Welt regierten?“, ließ sie auf einen der riesigen Wandteppiche sticken, die wie Prozessionsfahnen den Laufsteg zierten. „Gäbe es dann Gewalt?“ oder „Wäre die Erde dann geschützt?“ war auf anderen zu lesen. Mit der Installation war damals die US-Künstlerin und Feministin Judy Chicago beauftragt, aus den Lautsprechern drang Musik der Isländerin Björk.

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Eine Ode an die Weiblichkeit

In Chiuris Kleider selbst aber spiegelte sich dieser feministisch-kämpferische Ansatz nicht wieder – im Gegenteil, sie waren eine Ode an die Weiblichkeit. In wehenden, bodenlangen Chiffonkleidern in Gold- und Metallic-Tönen sahen ihre Models aus wie griechische Göttinnen. Und entsprachen damit exakt dem Bild, das sich Männer seit vielen Tausend Jahren von Frauen machen.

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Dem Corona-Virus zum Trotz

Dieses Mal spielte zog die italienische Designerin den Kreis noch weiter und spielte in ihren Shownotizen auch auf den Coronavirus an und gedachte ihres Teams in Asien und Italien. Die Pariser Fashion Week nimmt bisher trotz der weltweiten Infektionen ihren gewohnten Lauf, dabei kam ein Teil der anwesenden Moderedakteure direkt aus Mailand. Nachdem Italien den ersten große Ausbruch des Virus in Europa gemeldet hatte, war die Mailänder Fashion Week am Sonntag unter chaotischen Umständen zu Ende gegangen. Zunächst wurden für die Schauen in Paris keine Vorsichtsmaßnahmen bekannt.

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