„Wir sind im Krieg!“ Emmanuel Macron lässt keine Zweifel, wie ernst die Lage ist im Kampf gegen den Coronavirus. Immer wieder wiederholt der französische Präsident in einer Ansprache an die Nationen diesen kurzen Satz: „Wir sind im Krieg!“
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Drastische Maßnahmen gegen das Coronavirus
Die Maßnahmen, die der Präsident ankündigt, sind drastisch. Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus schränkt Frankreich die Bewegungsfreiheit seiner Bürger stark ein. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache. Auch Sport sei unter bestimmten Bedingungen möglich.
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Adresse aux Français. https://t.co/V0kwXbU79J
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) March 16, 2020
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Die Einschränkungen sollen von Dienstagmittag an gelten und für mindestens 15 Tage aufrechterhalten werden. „Wir sind im Krieg“, sagte Macron. „Wir kämpfen weder gegen Armeen noch gegen eine andere Nation. Aber der Feind ist da, unsichtbar – und er rückt vor.“ Frankreich befinde sich in einem „Gesundheitskrieg“.
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Nous sommes en guerre sanitaire contre le COVID-19.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) March 16, 2020
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Macron kritisiert das Verhalten mancher Franzosen
Frankreich hatte bereits ab Sonntag alle Restaurants und Bars geschlossen. Auch Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, Museen und Bibliotheken bleiben derzeit zu. Der Präsident monierte allerdings, dass sich dennoch viele Menschen im Freien trafen.
Macron rief die Bürger auf, sich verantwortungsvoll zu verhalten. „Selbst wenn Sie keine Symptome haben, können Sie infiziert sein und andere anstecken.“ Es drohten Strafen, falls gegen die neuen Regeln verstoßen werde. „Frankreich macht eine schwierige Zeit durch.“ Niemand könne genau vorhersagen, wie lange es dauern werde, so der Präsident. Gleichzeitig verschob Macron die für kommenden Sonntag angesetzte Endrunde der Kommunalwahlen. Auch alle laufenden Reformen seien auf Eis gelegt seien, darunter die umstrittene Rentenreform. Gegen die Rentenpläne der französischen Regierung hatte es seit Dezember massive Streiks und Proteste gegeben.
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Confinement : quelles sont les règles à respecter ?https://t.co/agUHQsGMD9
— CNEWS (@CNEWS) March 16, 2020
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Macron verspricht Hilfe für die Unternehmen
Kein Unternehmen solle sich sorgen, aufgrund der Maßnahmen Bankrott zu gehen, versprach Macron. Miete oder Gas- und Stromkosten sollen für mittlere und kleinere Unternehmen ausgesetzt werden, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Macron forderte auch alle Unternehmen auf, die Arbeit von zu Hause aus zu erleichtern. Taxis und Hotels sollen für die Pflege eingesetzt werden. Der Staat werde dafür aufkommen, so der 42-jährige Staatschef.