Der Kampf um Schutzmasken nimmt inzwischen bizarre Züge an. Nun werden französische Politiker den USA vor, für Frankreich ganze Flugzeugladungen mit Schutzmasken, die für Frankreich bestimmt sind, in China aufzukaufen.
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Des masques commandés en Chine par la France sont rachetés par les Américains sur le tarmac des aéroports chinois d’où doivent partir les avions de livraison, qui se dirigent ensuite vers les Etats-Unis, a regretté aujourd’hui le président de la région Grand Est, Jean Rottner pic.twitter.com/6IXV9qcl4u
— Agence France-Presse (@afpfr) April 1, 2020
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Entsetzen bei Frankreichs Politikern
Renaud Muselier, Präsident der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, sagte dem Fernsehsender BFMTV am Donnerstag, dass für Frankreich bestimmte Maskenlieferungen von einem anderen Land auf dem Rollfeld chinesischer Flughäfen gekauft worden seien. Auf Nachfrage bestätigte Muselier, dass es sich dabei um die USA gehandelt habe. Seinen Angaben zufolge wurde der dreifache Preis für die Sendung bezahlt, die Masken seien nun weg. Frankreich hatte zuletzt eine Milliarde Masken bestellt – unter anderem aus China.
Auch die Region Grand Est ist betroffen
Auch der Regionalpräsident der schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffenen Region Grand Est, Jean Rottner, erhob Vorwürfe gegen die USA. „Es ist wahr, dass die Amerikaner auf dem Rollfeld ankommen, das Geld herausnehmen und drei- oder viermal mehr für die Bestellungen bezahlen“, sagte Rottner am Mittwochabend dem Radiosender RTL. Er sprach von einem täglichen Kampf. Eine Arbeitsgruppe seiner Region bemühe sich gemeinsam mit Geldgebern darum, „diese Märkte zu gewinnen“, sagte Rottner. Dass in der Nacht zu Mittwoch eine Lieferung mit rund zwei Millionen Schutzmasken aus China in Ostfrankreich angekommen war, habe ihn sehr glücklich gemacht. Die Region Grand Est grenzt an Deutschland.