Ein Jahr nach dem Brand von Notre-Dame: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält trotz vieler Probleme am Plan fest, die beschädigte Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen
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Am 15. April 2019 brannte die Kathedrale von Notre-Dame. Ein Jahr danach ist es noch immer ungewiss, ob das Gebäude tatsächlich gerettet werden kann.
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Macron gibt sich opitimistisch
Emmanuel Macron gibt nicht auf. Am ersten Jahrestag des Brandes von Notre-Dame wiederholte der französische Präsident, dass die schwer beschädigte Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufgebaut werde. „Wir werden alles tun, was wir können, um diese Frist einzuhalten“, sagte er am Mittwoch in einer Videobotschaft auf Twitter. Schon in der Nacht der Katastrophe hatte er diesen Zeitraum genannt, der allerdings von vielen Fachleuten als utopisch eingeschätzt wird. Deutschland versicherte zum Jahrestag erneut Unterstützung bei der Restaurierung des Gotteshauses.
Das Dach von Notre-Dame war vor einem Jahr in Flammen aufgegangen, weite Teile des Deckengewölbes waren eingestürzt. Die Arbeiten an dem schwer beschädigten Bauwerk gestalten sich schwieriger als erwartet. Noch immer sind die Fachleute dabei, die Schäden am Mauerwerk zu sichten und den Bau abzusichern. Seit Wochen liegt die Baustelle wegen der Corona-Pandemie still.
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Un an après l’incendie de Notre-Dame de Paris, mon message à toutes celles et ceux qui l’ont sauvée et qui aident à la reconstruire : pic.twitter.com/rdt5ENBK4I
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) April 15, 2020
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Deutschland will bei dem Wiederaufbau helfen
In dieser schweren Zeit wollen die Verantwortlichen in Deutschland ein Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft setzten. „Deutschland ist es ein Herzensanliegen, bei dieser gewaltigen Aufgabe weiter an der Seite Frankreichs zu stehen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des deutsch-französischen Kulturbevollmächtigten, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer (alle CDU). Konkret wird die Mitarbeit der Kölner Dombauhütte genannt. Die dortigen Glaswerkstätten könnten die französischen Kollegen insbesondere bei den Arbeiten an den Obergadenfenstern unterstützen, die sich über den Seitenschiffen der Kathedrale befinden.
Die Dombauhütten in Köln bieten Hilfe an
Nach Angaben der Verantwortlichen würden sich in den kommenden Monaten Art und Umfang der Zusammenarbeit genauer bestimmen lassen. In Deutschland gebe es drei an Dombauhütten angeschlossene Glasrestaurierungswerkstätten, die auf diesem Gebiet eine große Expertise hätten und die Arbeiten übernehmen könnten. Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte bereits angeboten, dass die Kosten hierfür von Deutschland übernommen werden könnten. Der französische Minister für Kultur, Franck Riester, bedankte sich für das „starke Symbol der Solidarität“.
Zum Jahrestag gibt es wegen des Coronavirus keine größeren Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Brand. Am Karfreitag hatte unter größten Sicherheitsvorkehrungen ein kleiner Gottesdienst mit dem Pariser Erzbischof Michel Aupetit stattgefunden.