Im Zuge der gelockerten Corona-Auflagen in Frankreich haben erste Strände wieder geöffnet. An den beliebten Atlantik-Stränden von La Baule und Pornichet ist das Baden, Spazieren gehen oder Joggen seit Mittwoch wieder erlaubt, wie die Präfekturen mitteilten. Weitere Strände am Mittelmeer oder am Ärmelkanal sollen bis zum Wochenende folgen.
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„Aktiver“ Aufenthalt aber kein Sonnenbad
An den Stränden ist bisher nur ein „aktiver“ Aufenthalt erlaubt. Sonnenbaden oder Picknicks bleiben dagegen untersagt. Damit sollen Menschenansammlungen vermieden werden. Die französische Atlantikküste ist von dem neuartigen Coronavirus deutlich weniger betroffen als der Nordosten des Landes.
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La Baule. Les promeneurs de retour sur la plage https://t.co/v8AnfbI5w6
— Ouest-France (@OuestFrance) May 13, 2020
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So wie in dem kurzen Filmchen in den Tweet – oder so ähnlich – könnte es in ein paar Tagen an Frankreichs Stränden wieder aussehen:
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La France avant 1914″ de France TV.
Les français à la plage pic.twitter.com/OtuCIX3bUQ— Histoire De France (@histoirefrance2) May 7, 2020
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Die Wallfahrtsstätte in Lourdes öffnet wieder die Tore
Am Samstag soll auch das katholische Heiligtum im südwestfranzösischen Lourdes wieder für erste Pilger aus der Region öffnen. Die Wallfahrtsstätte hatte Mitte März erstmals in ihrer Geschichte geschlossen. Allerdings wurde von der Kirche während der gesamten Zeit der Schließung ein Gottesdienst angeboten, den die Gläubigen verfolgen konnten. Übertragen wurde er via Youtube.
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Parks in Paris bleiben weiter geschlossen
Die Menschen in Paris müssen sich allerdings noch etwas gedulden. In der Hauptstadt bleiben Parks und öffentlichen Gärten noch bis mindestens Anfang Juni geschlossen, wie eine Regierungssprecherin mitteilte. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte sich für eine sofortige Öffnung stark gemacht und eine Maskenpflicht in den Parks angeregt.
„Man kann die Metro nehmen, aber nicht in einem Park spazieren gehen“, sagte sie am Mittwoch dem Sender BFMTV. Paris sei eine sehr dicht besiedelte Stadt, die Menschen würden ohne Grünflächen auf die Fußgängerwege gedrängt, argumentierte sie. Es ginge nicht darum, in den Parks zu picknicken, sondern Sport zu machen und sich bewegen zu können. Das sei auch eine Frage der Gesundheit.
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Rouvrir les parcs & jardins à Paris, c’est d’abord une question de santé publique : c’est une ville très dense, il nous faut gagner de la place. Il ne s’agît pas de les rouvrir n’importe comment, le déconfinement est progressif, il faut faire attention.pic.twitter.com/3A2HoZzeLB
— Anne Hidalgo (@Anne_Hidalgo) May 13, 2020
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Paris liegt in der roten Zone
Paris liegt in Frankreich in der roten Zone. Das heißt, dort ist das Coronavirus besonders stark verbreitet. Während der Ausgangsbeschränkungen wurden im Land sämtliche Parks gesperrt. Mit den Lockerungen am Montag öffneten diese in den grünen Zonen des Landes wieder. In den roten Zonen müssen sie geschlossen bleiben. Hidalgo hatte schon zuvor gefordert, dass die Parks öffnen müssen – der Gesundheitsminister Olivier Véran hatte der Bitte eine Abfuhr erteilt. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye erklärte am Mittwoch, dass die Regierung an dieser Entscheidung festhalten wird. Die Öffnung der Parks sei angesichts der Situation unangemessen.
Zwar sind seit Montag die Seine-Ufer, das Champ de Mars am Eiffelturm und die Wälder vor den Toren der Stadt wieder geöffnet. Vielerorts ist es aber trotzdem einfach zu eng. Joggerinnen und Jogger drängeln sich auf engen Fußgängerwegen. Während der Ausgangsbeschränkungen konnten sie häufig noch auf die Straße ausweichen, weil wenig Verkehr war. Das ist nun nicht mehr möglich. Am Montagabend versammelten sich Dutzende Menschen in kleinen Gruppen an den Kanalufern der Stadt – prompt wurde für alle Ufer der Stadt ein Alkoholverbot verhängt.
Mit fast 27.000 Todesfällen ist Frankreich eines der am meisten betroffenen EU-Länder. Die strikte Ausgangssperre ist seit Montag gelockert, viele Geschäfte und Schulen haben wieder geöffnet.