Frankreich gehört in Europa zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Fast 30.000 Menschen sind dem Virus bereits zum Opfer gefallen. Nun rückt die Ferienzeit näher und nicht nur die Franzosen fragen sich, ob ein Urlaub in diesen Zeiten überhaupt möglich ist.
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Die Bistros in Paris sind geschlossen – wann sie öffnen können ist mehr als ungewiss.
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Franzosen sollen im Land bleiben
Nach der Vorstellung der Regierung sollen die Menschen in Frankreich diesen Sommer vor allem heimische Touristenziele anpeilen. Derzeit sei ein Urlaub im Ausland nicht zu empfehlen, sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian unlängst. Man müsse abwarten, wie sich die Lage entwickelt und hoffe, dass Urlaub in Europas bald wieder möglich sei.
Im Moment ist es den Franzosen verboten, sich weiter als 100 Kilometer von ihrem Zuhause zu entfernen. Im Fernsehen laufen aus diesem Grund Sendungen, die Ausflugstipps geben. Das Einhalten der Regelung wird streng kontrolliert. Der Außenminister unterstrich, dass es wohl erst Mitte Juni möglich ist, eine Prognose zu wagen, inwieweit man die Grenzen in Europa wieder öffnen kann.
Viele Strände sind wieder offen
Bis Ende Juni soll ein Großteil der Touristenziele in Frankreich wieder öffnen. Einige Strände am Atlantik und am Mittelmeer sind bereits wieder zugänglich – allerdings gelten dort strenge Regeln. Auch wer hier gegen die Auflagen verstößt, hat mit empfindlichen Strafen zu rechnen.
Große Museen hoffen auf den Juni
Die Regierung will Ende dieser Woche einen Ausblick zu den weiteren Entwicklungen geben. Große Museen wie der Louvre in Paris hoffen, Mitte Juli wieder aufmachen zu können. Kleinere Museen dürfen schon wieder Besucher empfangen. Cafés und Restaurants in Frankreich können eventuell ab dem 2. Juni in den Regionen wieder öffnen, in denen das Virus weniger verbreitet ist. In Paris dürfte das aber nicht der Fall sein.
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EN DIRECT | Présentation par @EPhilippePM du plan pour le tourisme. #Covid19 #PlanTourisme https://t.co/43KtCJzDTP
— Gouvernement (@gouvernementFR) May 14, 2020
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Der Sonderfall Paris
Paris ist ein Sonderfall. Die Stadt wird jedes Jahr von rund 35 Millionen Menschen besucht – liegt aber in einer sogenannten „roten Zone“. Das heißt, dass noch ziemlich viele Neuinfektionen durch das Corona-Virus zu verzeichnen sind. Aus diesem Grund haben in der Millionenstadt auch noch immer die Bistros. Restaurants und Hotels geschlossen. Auch die Parks sind nicht zugänglich, was von der Bürgermeisterin Anne Hidalgo schwer kritisiert wird.
Urlaub in Frankreich
Für Touristen aus Deutschland gilt im Moment, dass sie nicht nach Frankreich einreisen dürfen. Eine Urlaubsreise ist kein Grund, die Grenze zu überqueren. Zwar wird nicht mehr so scharf kontrolliert wie am Anfang, aber er ertappt wird, wird rigoros zurückgeschickt. Allerdings geht man davon aus, dass diese Restriktion noch im Juni aufgehoben wird. Dann werden wohl auch die Reisewarnungen aus Deutschland für andere Länder fallen.
Furcht vor der „zweiten Welle“
Das Problem ist, dass nicht abzusehen ist, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickeln wird. Das wird von den Zahlen der Neuinfektionen abhängen, da Frankreich – ebenso wie viele andere Länder in Europa – eine „zweite Welle“ befürchten. Wahrscheinlich ist, dass ein Urlaub in den grünen Zonen (das wird vor allem die Küste sein) möglich sein wird. Unter welchen Bedingungen das geschieht, ist allerdings fraglich.
Unsichere Aussichten in Paris
Für Paris sieht die Lage wesentlich schlechter aus. Dort dürfte es noch bis weit in den Juni hinein dauern, dass die Restaurants ihren Betrieb wieder aufnehmen können. Möglich ist, dass eventuell die Außenterrassen schneller wieder aufmachen dürfen – allerdings werden dann strenge Sicherheitsregeln gelten. Auch ist nicht abzusehen, wann die Hotels wieder öffnen. Für Ferienwohnungen gilt dasselbe.