Alarmierende Corona-Zahlen in manchen Regionen Frankreichs. Seit zwei Wochen werden immer mehr Infektionen gezählt. Nun hat die Regierung reagiert und Paris und das Department Bouches-du-Rhone an der Mittelmeerküste um Marseille herum zum Corona-Hochrisiko-Gebiet erklärt. Auch die berühmten Galeries Lafayette sind im Fokus.
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Paris wird wieder zur roten Corona-Zone
Der Erlass gibt den lokalen Behörden die Befugnis, den Personen- und Fahrzeugverkehr einzuschränken, den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugreisen zu beschränken, den Zugang zu öffentlichen Gebäuden einzuschränken und einige Einrichtungen zu schließen, in denen ein hohes Infektionsrisiko besteht.
Frankreich zählte in den vergangenen 24 Stunden 2669 neue Corona-Fälle , 17 Menschen sind gestorben. Die staatlichen Gesundheitsbehörde warnt: „Es vermehren sich die Anzeichen, dass sich das Virus auf nationaler Ebene wieder ausbreitet“.
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A Paris, plusieurs salariés atteints du Covid-19 aux Galeries Lafayette et dans un magasin Fnac https://t.co/bY0BepDxb0 pic.twitter.com/gEapUz9la0
— L’Obs (@lobs) August 14, 2020
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Auch die Galeries Lafayette im Fokus
Die Zahl Infektionsherde hat zuletzt stark zugenommen. Betroffen sind auch der berühmte Einkaufstempel Galeries Lafayette in Paris. Auch in einer sozialen Einrichtung in Mesnil-Amenot wurden Fälle gemeldet. In Saint-Tropez wurde das legendäre Café Sénéquier geschlossen, weil dort einige Gäste positiv auf das Corona-Virus getestet wurden.
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Saint-Tropez: l’emblématique café Sénéquier ferme après deux cas de Covidhttps://t.co/HZ9VYjqSOJ pic.twitter.com/kLRPpcOhoz
— BFMTV (@BFMTV) August 13, 2020
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In Frankreich herrscht auch große Besorgnis, weil in diesen Tagen die große Rückreisewelle aus dem Urlaub einsetzen wird. Dann werden Millionen von Franzosen wieder vom Land in die Städte fahren – und womöglich das Virus weiter über das ganze Land verteilen.
Das wäre fatal, weil es den Virologen in Frankreich bisher immer wieder gelungen ist, einzelne Cluster einzugrenzen und gezielt gegen die Ausbreitung vorzugehen. So wurde etwa in den Urlaubsgebieten am Atlantik das Tragen von Masken zu Pflicht. Oder auch die Bürgermeister im besonders betroffenen Département Mayenne konnten gezielt in den Städten strengere Regelungen veranlassen.
Ein besonderes Problem ist inzwischen, dass immer mehr junge Menschen das Virus in sich tragen – aber keine wirklichen Symptome zeigen. Sie können die Krankheit dann unwissentlich weitergeben. Auch sind es vor allem die Jugendlichen, die immer wieder gegen die geltenden Corona-Abstandsregeln verstoßen. So wurden etwa am Atlantik abends viele Strandabschnitte gesperrt, um Partys zu vermeiden.
Paris verärgert über Corona-Maßnahme aus London
Unterdessen reagiert Paris mit Unverständnis darauf, dass Großbritannien eine Quarantänepflicht für Reisende aus Frankreich einführt. Man werde eine gleichwertige Maßnahme für Reisende aus Großbritannien einführen, heißt es. Man bedauere die britische Entscheidung und hoffe auf eine baldige Rückkehr zur Normalität, teilte Europa-Staatssekrektär Clément Beaune mit.
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Une décision britannique que nous regrettons et qui entraînera une mesure de réciprocité, en espérant un retour à la normale le plus rapidement possible @Djebbari_JB https://t.co/6pA0qDQun6
— Clement Beaune (@CBeaune) August 13, 2020
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Reisende aus Frankreich und den Niederlanden müssen nach ihrer Ankunft in Großbritannien von diesem Samstag an wieder in eine zweiwöchige Selbstisolation gehen. Das hatte der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstagabend mitgeteilt. Nach Schätzungen dürften sich zur Zeit Hunderttausende Briten in Frankreich aufhalten – es ist ein beliebtes Urlaubsland.
Hier noch einmal eine unvollständige Karte mit den französischen Städten, in denen besondere Corona-Regelungen gelten.
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