Gewalt bei Anti-Israel-Demo in Paris

Lange hatte die Präfektur in Paris gezögert. Dann allerdings entschied sich die Polizei-Führung, eine pro-palästinensischen Demonstration zu verbieten. Dennoch haben sich mehrere Tausend Menschen im Stadtteil Barbès versammelt. Auch die üblichen Ausschreitungen blieben nicht aus.

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Eine Teilnehmerin an der Anti-Israel-Demo in Paris.

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Tränengas und Wasserwerfer

Verlief zu Beginn der Demo noch alles ruhig, setzten die Polizei ziemlich schnell Tränengas und Wasserwerfer ein. Sie versuchte, die ersten Gruppen von Demonstranten zu zerstreuen. Der Aufmarsch an Einsatzkräften war beachtlich, rund 4200 Polizisten waren in der französischen Hauptstadt nach Angaben der Polizei im Einsatz. Da die Demo verboten war, begannen die Beamten gegen Abend, Teilnehmer festzunehmen.

Nach Angaben des Innenministeriums gingen in Paris zwischen 2500 bis 3500 Menschen auf die Straße. In ganz Frankreich demonstrierten den offiziellen Angaben nach rund 22.000 Menschen. Auch in Städten wie Bordeaux, Lille, Lyon oder Straßburg gab es Demonstrationen.

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Angst vor Ausschreitungen

Die Pariser Polizeipräfektur hatte die Demonstration in Paris zuvor auf Anweisung des Innenministers Gérald Darmanin untersagt. Ein Gericht bestätigte die Entscheidung. Er begründete das Verbot damit, dass 2014 die öffentliche Ordnung massiv gestört worden sei. Tausende Menschen demonstrierten vor sieben Jahren gegen die damalige israelische Militäroffensive im Gazastreifen. Bei Ausschreitungen attackierten Randalierer damals auch eine Synagoge und jüdische Geschäfte.

Die Organisatoren hielten trotz Verbots an ihrem Demonstrationsaufruf für die Hauptstadt fest. Die Polizei ging daher davon aus, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte. Deshalb veranlasste sie in Teilen des 18. Arrondissements der Hauptstadt die Schließung von Geschäften.

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Der Tag der Katastrophe

Die Demonstration war ursprünglich anlässlich des Tages der Nakba (Katastrophe) geplant worden. Die Palästinenser gedenken dann der Vertreibung und Flucht Hunderttausender Palästinenser im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Wegen der Eskalation im Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas gingen die Behörden in Frankreich aber nun von größeren Kundgebungen aus.

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