Alle reden von Daten-Journalismus. Diese Art, Geschichten zu erzählen hat etwas Neues und ist ziemlich Faszinierend. Sie wird in Zukunft einen sehr großen Teil des modernen Journalismus ausmachen. Auf dieser Seite werden einige Beispiel präsentiert, wie Daten aufbereitet worden sind. Manche sind aufwändiger gestaltet, andere weniger. Bisweilen wird nur eine Grafik gezeigt, manchmal bewegen sich Zahlenwolken über den Bildschirm. Allen gemeinsam ist aber: sie geben einer Geschichte eine weitere Facette.
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So geht es gar nicht!
Zum Einstieg in die Seite einige anschreckende Beispiele. Keith Collins hat auf Quartz einige Charts zusammengestellt, die den Betrachter völlig in die Irre führen oder Dinge falsch darstellen. Hier der Link zu den Beispielen
Die Lehre aus den Beispielen: beim Visualisieren von Daten immer zwei Mal überlegen, ob es geht, ob es stimmt und ob die Darstellung dadurch wirklich vereinfacht wird! Können nicht alle Fragen mit „Ja“ beantwortet werden: Hände weg! Ein schöner, erklärender Text ist bisweilen auch nicht schlecht.
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Alle Fragen zur Musik
Der beliebteste Song aller Zeiten? Der meistgespielte? Der Song, der am schnellsten eine Milliarde Klicks auf Youtube machte? Diese Seite kennt die Antwort auch auf die Fragen zu Musik, die ihnen noch nicht eingefallen sind.
So, es muss hier jetzt mal rückhaltlos gelobt und gepriesen werden. Aber weder eine Band noch eine Sängerin, sondern: eine Website. Eine Website, die sich mit Hits befasst. Auf ganz neue, überraschende und entzückende Weise. Sie heißt Polygraph und die Betreiber versammeln da alle Arten von Grafiken, die erklären, wie bestimmte Musikgenres funktionieren, nach welchen Mustern und Regeln manche Songs zu Hits werden, wie lang ein Spitzenvideo braucht, um bei YouTube auf eine Milliarde Klicks zu kommen. Alles ausgesprochen faszinierend. Die Betreiber selbst sprechen dabei nicht von Grafiken, sondern von »visually-driven Essays«.
Hier geht es zur Web-Site Polygraph
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Das Problem mit Umfragen vor Wahlen
Vor Wahlen sind Umfragen hoch im Kurs. Doch nicht immer bilden die Ergebnisse die Realität ab. In einem Artikel von YouGov werden die Tücken der Umfragepraxis und der nicht immer ganz einfachen Interpretation von Daten beleuchtet.
Hier geht es zu dem Text
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Google Fusion Tables
Mit Google Fusion Tables können Daten sehr einfach visualisiert werden. In wenigen Schritten werden Tabellen zu Karten.
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Hier der Link zu einem kleinen Demo-Video
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Wir sind alle Berliner – irgendwie
Berlin ist eine Stadt der Zugezogenen, jeder zweite ist woanders geboren. Genau genommen sind die 1.723.002 gebürtigen Berliner (Stand 30. Juni 2015) mit 48 Prozent in der Minderheit. Eine Statistik zeigt nun erstmals detailliert, woher die Wahlberliner ursprünglich stammen: Alle Geburtsorte mit mehr als 100 heute in Berlin gemeldeten Menschen – von Castrop-Rauxel bis Canberra.
Mit einer Suchmaschine, die auf der Homepage der Berliner Morgenpost zu finden ist, kann jeder selbst erkunden, woher die Menschen aus Berlin kommen.
Hier geht es zur Seite der Morgenpost
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Der Vorteil der Wettbewerbsfähigkeit
Die Seite quartz.com zeigt verschiedene interaktive Grafiken, die die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder und Regionen visualisieren. Dabei geht es vor allem um Technologie, Innovation und den Entwicklungsstandard des Finanzsektors. Es ist nicht nötig, das Tool herunter zu laden – wie man aufgefordert wird – es funktioniert auch so sehr schön.
Hier geht es zu den Grafiken
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Das Jahr 2015 in zwölf Grafiken
Auf der Homepage des „World Economic Forum“ sind die wichtigsten Ereignisse aus 2015 zusammengefasst. Ganz oben steht natürlich die Flüchtlingskrise. Die Zahl der ankommenden Menschen wird gezeigt, aber auch, wo die meisten Flüchtlinge ankommen.
Hier geht es zur Seite des WEF
Der Wirtschaft sind natürlich auch einige Grafiken gewidmet. Dargestellt wird das Wachstum in ausgesuchten Ländern. Erstaunlich ist die Entwicklung in China, weshalb das Land eigene Charts bekommt.
So geht es weiter – von Ebola bis zur Entwicklung des Onlinehandels. Die Auswahl mag willkürlich wirken, gibt aber einen guten Überblick über die Ereignisse, die das vergangene Jahr geprägt habe.
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Fremdenfeindliche Übergriffe
Die BILD-Zeitung präsentiert eine Grafik mit den fremdenfeindlichen Übergriffen in Deutschland. Hier geht es zur interaktiven Grafik
Die Karte ist einfach gemacht, aber sehr übersichtlich. Man kann sich in die Grafik hinein „zoomen“ und beim Klick auf einen Marker, öffnet sich ein Fenster mit allen notwendigen Informationen in aller Kürze.
Das Beispiel zeigt: für eine informative interaktive Karte muss also nicht immer ein großer Aufwand getrieben werden.
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Angebot und Nachfrage
Das Wall Street Journal hat auf seiner Internetseite mehrere interaktive Grafiken zusammengetragen, die den Zusammenhang von Angebot und Nachfrage bei verschiedenen Materialien – zum Beispiel Eisen, Aluminium oder auch seltene Erden – aufzeigen.
The law of supply and demand has been a cruel force for the companies that dig up and sell the raw materials that build modern society—copper, iron ore, aluminum and others—and for investors in those commodities. The fundamental imbalance between huge new supplies and waning demand is unlikely to change soon.
Hier geht es zum Text und den Grafiken im Wall Street Journal
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Erfolgsgeschichte WhatsApp
WhatsApp-Messenger ist für viele Menschen aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vor allem bei jungen Menschen ist er sehr beliebt. 800 Millionen Menschen nutzen den Dienst mittlerweile aktiv. Das gab Mitgründer Jan Koum auf seiner Facebook-Seite bekannt. Doch die Ziele sind hoch gesteckt. Jüngst hatte das Unternehmen angekündigt, die Zahl seiner Nutzer alle vier Monate um 100 Millionen steigern zu wollen.
WhatsApp ist in dieser Hinsicht offenbar auf einem guten Weg und könnte noch im laufenden Jahr die Milliarden-Marke knacken. Tatsächlich ist dieser Meilenstein gewissermaßen schon erreicht, denn auf Platz zwei im Ranking der der populärsten mobilen Messenger liegt der Facebook Messenger mit 600 Millionen aktiven Nutzern. Und WhatsApp gehört ja bekanntermaßen zu Facebook.
Diese Grafik stammt von statista.com. Ein sehr lohnendes Portal für alle, die sich für Daten-Journalismus interessieren.
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Migration im Zeitraffer
Das Jahr 2015 wird in die deutsche Geschichte als das „Jahr der Flüchtlinge“ eingehen. Millionen Menschen flüchten aus ihrer Heimat, weil dort Krieg herrscht oder sie schlicht keine Perspektive haben. Für viele ist Europa – und vor allem Deutschland – zu einem Ziel geworden. Die Migrationsbewegungen innerhalb Europas haben sich in den vergangenen Jahren stark verschoben.
Eindrucksvoller als diese kurzfristige Statistik ist die Betrachtung über die Jahrhunderte hinweg. Wie verliefen die Migrationsbewegungen vom Römischen Reich hin zu einem demokratischen Europa, wie innerhalb der Besiedlung Amerikas?
Dies hat Maximilian Schich veranschaulicht, deutscher Kunsthistoriker an der Universität von Texas in Dallas, indem er eine frei verfügbare Datenbasis mit den Geburts- und Todesorten von 120.000 bekannten Personen der Zeitgeschichte untersucht hat. Hier der Link zu einem Text über den Film in „nature“
Sie umfasst einen großen Zeitraum: Von Solon, dem griechischem Staatsmann und Dichter, der im Jahre 637 vor Christus in Athen geboren und 557 vor Christus in Zypern starb, bis hin zu Jett Travolta, Sohn des Schauspielers John Travolta, der 1992 in Los Angeles geboren wurde und im Jahr 2009 auf den Bahamas starb. Hier der Link zu freebase.com, das für die Studie benutzt wurde
In der Visualisierung werden die Geburtsorte blau, die Orte, an denen die Persönlichkeiten starben rot markiert und die Wanderungsbewegungen mit Bogen visualisiert. Detailliert lässt sich so die Kulturgeschichte nacherzählen: Wie etwa Paris im 18. Jahrhundert Rom als kulturelles Zentrum ablöste, später die meisten Menschen nach New York und dann Los Angeles migrierten. Und wie sich Florida im Laufe der letzten Jahrzehnte als Altersresidenz etablierte.
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Daten zu Social Media
Michael Kroker hat hat auf seinem Blog die aktuellen Daten zur Geschlechter-, Alters-, Einkommens- und Ausbildungsverteilung in den wichtigsten sozialen Netzwerken zusammengefasst. Zusammengetragen hat die Daten der amerikanische Anbieter von Social-Marketing-Software SproutSocial mit Sitz in Chicago.
Kroker macht darauf aufmerksam, dass etwa Facebook mit seinen inzwischen stolzen 1,44 Milliarden aktiven Nutzern im Monat mit großem Abstand vorne liegt, überrascht nicht. Weniger bekannt ist dagegen, dass Frauen in der Nutzerschaft bei dem weltgrößten sozialen Netzwerk vorn liegen: So nutzen 77 Prozent aller im Internet aktiven Frauen Facebook – aber nur 66 Prozent der Männer.
Ein schöner Überblick über die Entwicklung im Jahr 2015.
Hier geht es zu der Seite von Michael Kroker
Und hier gibt es mehr Daten auf „Social Times“
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Die Seite für Ahnenforscher
Wie verbreitet ist mein Familienname? Wer eine Antwort auf diese Frage wissen will, der kann beim Portal für Ahnenforschung nachsehen. Forebears hilft sowohl professionellen als auch Hobby-Stammbaumforschern, einfach und übersichtlich in der Namenhistorie und Verbreitung zu stöbern. Ziel der Seite ist es, die abertausenden genealogischen Quellen zu bündeln und in einem gesammelten Katalog zur Verfügung zu stellen.
Hier geht es zur Namenssuche
Die Seite mit dem Statistiktool gibt es bereits seit 2012 und wird seitdem kontinuierlich mit weiteren Daten gefüttert. Erst kürzlich erhielt die Karte ein Update, bei der sie mit zusätzlichen arabischen und tibetischen Namen vervollständigt wurde. Die Inhalte und Statistiken lassen sich für jedermann kostenlos abrufen und sind so kinderleicht bedienbar:
Allerdings scheint es noch einige Fehlerquellen zu geben. So ist der Name Müller nicht aufgeführt. Stattdessen wird auf den in Deutschland lediglich zweimal vertretenen Nachnamen Müllauer verwiesen.
Hier geht es zur Hauptseite von forebears
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