Der Skatepark am Pragfriedhof im Stuttgarter Norden wurde von der Skater-Szene sehnlich erwartet. Über Jahre mussten sich die Skater immer wieder neue Möglichkeiten suchen, um ihren Sport auszuüben.
So war die Freude groß, als das Areal 2009 endlich fertig war. 1,8 Millionen Euro kostete die Anlage. Allerdings gab es von Anfang an sehr viel Ärger.
Die Anwohner beschwerten sich, dass die Anlage zu laut sei. Mit eingeschränkten Nutzungszeiten sollte Abhilfe geschaffen werden – das war aber für alle Seiten eine eher unbefriedigende Lösung. Schließlich wurde beschlossen, die Anlage mit einem Dach zu versehen. Nach fünf Monaten Bauzeit gab Stuttgarter Technikbürgermeister Dirk Thürnau den Skatepark im Frühjahr 2015 wieder frei. Damit war die bis dato eingeschränkte Nutzung aufgehoben und der Park täglich von 8 bis 22 Uhr nutzbar.
Seit der Sanierung sorgt das neue Dach, das 65 mal 28 Meter misst, für eine deutlich geringere Geräuschkulisse. Die Innenschale absorbiert nicht nur den Lärm, sondern ist auch wärmegedämmt. Damit ist die „Plaza“ das gesamte Jahr über für die Skater nutzbar.
Hier noch einige Infos zur Anlage:
Der Skatepark ist rund 1300 Quadratmeter groß und Teil eines Mehrgenerationenparks. Angrenzend ist ein Bolzplatz, ein Beachvolleyballfeld und einem Spielplatz für Kleinkinder. Zusätzlich wurden mehr als 3000 Quadratmeter Rasenflächen und Wiesen angelegt.
Hier ist der Link zu Google Maps
Die Anlage liegt an der wichtigsten Fußgängerverbindung zwischen dem zukünftigen Neubaugebiet Rosensteinviertel und dem Bahnhofprojekt „Stuttgart 21“.
Geplant wurde die Skater-Anlage vom Büro Matthias Bauer Associates (MBA/S). Matthias Bauer ist Architekt und selbst ehemaliger Skateboard-Europameister und kennt genau die Bedürfnisse und Wünsche der zukünftigen Nutzer.
Die Besucher können sich auf einer 2 x 300 m² Quadratmeter großen Ebene, der „Plaza“ üben oder in einem Becken mit abgerundeten Ecken und schrägen Kurven „surfen“. Diese so genannte dreidimensionale „Bowl – Area “ umfasst rund 500 Quadratmeter und wird allen Skatern, vom Anfänger bis zum Könner gerecht.
Der Standort der Anlage, eine ehemalige Gleisanlage zum Hauptbahnhof, bot schwierige Voraussetzungen was den vorgefundenen Boden und seine Gründungsqualitäten betraf. 15 Meter hoher, aufgeschütteter Kriegsschutt und kontaminierter Boden mussten weggeräumt und entsorgt werden. Der Untergrund musste entsprechend verfestigt werden, was neben der Entsorgung hohe Kosten, sowie aufwendige und lange Vorarbeiten zur Folge hatte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen ist der Skatepark nicht aus Asphaltflächen und darauf installierten Fertigteilrampen hergestellt, sondern als komplette Betonanlage aus einem Guss konzipiert. Die Ortbetonweise garantiert die fugenlose, glatte Oberfläche – absolute Voraussetzung für die Sportler und Nutzer.
Und hier noch Glen Michelfelder auf der Plaza