Manchen Menschen wird nachgesagt, dass sie mit Ironie und Satire wenig anfangen könnten. Zu dieser Gruppe gehört offensichtlich auch die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und jetzige AfD-Symphatisantin Erika Steinbach. Sie ist einer Satire der Website „Postillon“ aufgesessen.
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Muslime trinken doch keinen Alkohol
Der Text trug die Überschrift „Wegen Kreuz im Logo: Strenggläubiger Muslim will keinen Jägermeister mehr trinken“. Dazu schrieb die langjährige frühere Chefin des Bundes der Vertriebenen am Freitag auf Twitter: „Hoppla, ich dachte Muslime dürfen keinen Alkohol trinken. Also kann Jägermeister diese Drohung gelassen hinnehmen. Aber es ist schon dreist, was hier in Deutschland abgeht.“
Steinbach versucht eine Erklärung
Angesprochen auf ihren Irrtum schrieb die 74-Jährige später unter anderem: „Die Tatsache, dass dieses Thema zu einer „Satire“ wurde, sagt sehr viel über die Zustände in Deutschland aus. Weil es einfach real sein könnte…“
Damit folgt Erika Steinbach einem Muster vieler Populisten. Sie erklärt, was sein könnte, obwohl es nicht passiert ist – also durch aus Realität sein könnte – also eigentlich Realität ist. Inzwischen nennt man so etwas auch „alternative Fakten“.
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In Zeiten, in denen ein Richter das Kreuz wegen Muslimen von der Wand nehmen läßt, eine Firma im Werbefoto das Kreuz einer Kirche wegretuschieren läßt, Weihnachtsfeiern in Kitas nicht mehr gefeiert werden, ist diese Satire ein Spiegelbild der Realität. https://t.co/NRt8spChFj
— Erika Steinbach (@SteinbachErika) 23. Februar 2018
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Steinbach hatte Anfang 2017 der CDU mit großem Knall den Rücken gekehrt – begleitet von massiven Vorwürfen an Parteichefin Angela Merkel wegen deren Flüchtlingspolitik. Auf eine erneute Bundestagskandidatur hatte sie bereits vor ihrem Parteiaustritt verzichtet. Danach machte sie im Sommer parteilos Wahlkampf für die rechtspopulistische AfD.