Die Kreativen dieser Welt haben schon sehr viel probiert, um dieser leidigen Pandemie ein Schnippchen zu schlagen. Vor allem in der Modebranche wurde einiges auf die Beine gestellt, um die fehlenden Laufstege und das Live-Erlebnis vergessen zu machen. Das Modehaus Coperini hat sich bei der aktuellen Pariser Prêt-à-porter-Schau wieder etwas Spezielles einfallen lassen.
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Schöne Menschen und schnell Autos
Der Mensch fährt im Auto, um sich Hamburger zu holen. Geldabheben geht auch am Drive-In-Schalter – oder Briefe einwerfen. Eine Drive-In-Modenschau hat es bisher allerdings noch nie gegeben. Es war also eine Weltneuheit, als das Modehaus Coperni seine Models im Rahmen der laufenden Paris Fashion Week zwischen wartenden Autos defilieren ließ. Die handverlesenen Gäste fuhren dabei in gesponserten Luxus-Elektrowagen vor und schlürften, entzückt von den Modekreationen, in den Autos ihren Champagner.
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Sébastien Meyer, Mitgründer von Coperni, erklärte vor dem spektakulären Abend, wie das Modehaus auf die Idee gekommen war:
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„On travaille dans la contrainte et on s’efforce d’avoir de nouvelles idées tout en faisant très attention.“
Sébastien Meyer
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Mehr als der übliche Live-Stream im Internet
Wegen der Pandemie darf derzeit kein Publikum auf den Tribünen der Pariser Prêt-à-porter-Schau sitzen. Die meisten Modehäuser beschränken sich deshalb auf Übertragungen ihrer Défilés im Internet – doch die Macher von Coperni wollten etwas Besonderes bieten. Aufgrund der Einschränkungen beim Reisen und der Kontaktbeschränkungen war das Drive-In-Format der „beste Weg, um etwas [Kreatives] zu tun und gleichzeitig sicher zu sein“, sagte Copernie-Mitbegründer Arnaud Vaillant in einem Videointerview vor der Show.
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„Die Nacht, die uns fehlt“
Sébastien Meyer und Arnaud Vaillant ließen eine Flotte von 36 Autos mit 70 Gästen in die AccorHotels Arena mit 20.100 Sitzplätzen in Paris kutschieren. Mit den Scheinwerfern beleuchteten die Fahrer die Models, die in der Herbst-Winter-Kollektion 2021 der Marke zwischen ihnen hin- und hergingen.
Thema der Schau war „Die Nacht, die uns fehlt“. Meyer sagte dazu: „Seit einem Jahr leben wir in bequemen Kleidern oder Schlafanzügen und lassen uns gehen. Wir wollten wieder ein bisschen Glitzer und Freude.“ Einige der Kreationen strotzten vor Pailletten, dazu trugen die Models neongelbe Pumps. Auch transparente Minikleider und schulterfreie Mäntel aus Kunstpelz waren zu sehen.
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Arnaud Vaillant erklärte zu den Kreationen:
„Ce que j’adore dans cette collection c’est qu’on a une partie de la nuit qui est plus mystérieuse et plus sensuelle et une partie dédiée à la régénération, au confort. On a exploré toutes les facettes de la nuit qui nous intéressait.“
Arnaud Vaillant
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Die Show wurde auch exklusiv auf Instagram live gestreamt, wobei die neue Live Rooms-Funktion der App verwendet wurde, mit der die Designer gleichzeitig aus drei verschiedenen Perspektiven filmen konnten. Mit Smartphones wurden die Szenen auf dem Laufsteg und hinter der Bühne auf, während der Modekommentator Louis Pisano seine Kommentare zu der Show und den Kreationen aus einem Auto heraus sprach.