Neuanstrich des Eiffelturms wegen Bleifunden ausgesetzt

Das Wahrzeichen von Paris soll in Zukunft golden erstrahlen. Doch nun gibt es Probleme, die allerdings nicht ganz unerwartet sind.  

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Der Eiffelturm wird neu angestrichen – doch nun gibt es Probleme

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Eine nicht ganz überraschende Überraschung

Böse Überraschung am Eiffelturm. Das Wahrzeichen von Paris sollte pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in einem neuen Farbkleid erstrahlen. Doch nun müssen die Arbeiten unterbrochen werden, denn am Fuß des Stahlriesen wurden in der Erde besorgniserregend hohe Konzentrationen von Blei gemessen.

Nach der Ursache musste nicht lange geforscht werden. Wie die Betreibergesellschaft Sete mitteilt, werde bei den Malerarbeiten dieses Mal gründlicher vorgegangen, als in der Vergangenheit. Das heißt, dass nicht nur eine neue Farbe aufgetragen wird, sondern vor dem Anstrich die alten Schichten mit speziellen Geräten abgetragen werden. Das soll die Haftung des neuen Anstrichs verbessern und die Metallstruktur des Turms in Zukunft besser vor Korrosion schützen.

Insgesamt werden 60 Tonnen neue Farbe aufgetragen, die Arbeiten sollen etwas zwei Jahre dauern. Seit 1968 trägt das eiserne Bauwerk die Farbe „Eiffelturm-Braun“. Sie soll einem golden schimmernden Farbton weichen. Diesen soll sich auch der Ingenieur Gustave Eiffel gewünscht haben, der den Turm für die Pariser Weltausstellung 1889 errichtete.

Die Wirkung von Wind und Regen

Die Verantwortlichen wussten allerdings, dass dieses Vorgehen auch Probleme mit sich bringen würde. Denn alle Farbschichten, die vor 1995 aufgetragen worden waren, sind mit Blei versetzt sind. Zum Schutz der Arbeiter und der unmittelbaren Umgebung wurden deshalb dünnmaschige Netze gespannt, die eine Kontamination verhindern sollten. Doch nun hat sich gezeigt, dass das nicht funktioniert und die Bleirückstände, von Wind und Regen fortgetragen, trotzdem auf der Erde landen.

„Als Vorsichtsmaßnahme haben wir die zuständigen Unternehmen angewiesen, die Arbeiten vorerst einzustellen“, erklärt die Betreiberfirma des Eiffelturms. Nun werde geprüft, welche „Mechanismen zum individuellen und kollektiven Schutz“ der 80 Arbeiter und der unmittelbaren Umgebung getroffen werden müssen, um die Renovierung gefahrlos fortzusetzen.

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Schlechte Erinnerung an Notre-Dame

Mit großem Bangen erinnern sich die Verantwortlichen an die großen Probleme mit Bleiverunreinigungen nach dem verheerenden Brand in der Kathedrale Notre-Dame. Durch das Feuer vor zwei Jahren war das Blei in dem Dach geschmolzen und ging in der unmittelbaren Umgebung des Gebäudes nieder. Der Platz um die Kirche wurde großräumig abgesperrt, sogar einige Schulen in der Nähe wurden geschlossen. Die Sanierungsarbeiten standen damals über Monate still und die giftigen Rückstände mussten mit großem technischen Aufwand eingesammelt und entsorgt werden.   

Die Bleifunde an dem Wahrzeichen von Paris sind schlechte Nachrichten in einer katastrophalen Zeit. Wegen der Corona-Pandemie ist der Eiffelturm seit Monaten geschlossen. Das Defizit beläuft sich nach Angaben der Betreiber inzwischen auf über 50 Millionen Euro und noch immer ist nicht klar, wie und wann der Turm wieder für Besucher geöffnet werden kann.

Zudem war wegen des 130-jährigen Bestehens des Bauwerks und der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele eine umfassende Sanierung des Turms in Auftrag gegeben worden. Allein das gründliche Abtragen der alten Farbe und der neue Anstrich schlagen mit fast 60 Millionen Euro zu Buche. Insgesamt sollen die Arbeiten etwa 300 Millionen Euro verschlingen.

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Der Eiffelturm muss sich neu erfinden

Dazu gehört auch, dass den Besuchern in Zukunft mehr geboten werden soll. „Man muss den Eiffelturm neu erfinden“, sagt Partick Branko Ruivo, Generaldirektor der Betreibergesellschaft. Es genüge nicht mehr, das Bauwerk nur ansehen zu können. Aus diesem Grund wird auf der ersten Etage eine Art Erlebnisraum eingerichtet, in dem mittels interaktiver Bildschirme und Infoboxen die Geschichte begreifbar gemacht wird. Zudem werden dort in Zukunft auch Musikevents stattfinden und eine neue Brasserie soll die Gäste verpflegen.

Das alles aber ist Zukunftsmusik. Im Moment werden an ausgesuchten Stellen des Stahlmonsters neue Möglichkeiten getestet, um die Farbe gefahrlos abzukratzen. Zudem werden 70 Bodenproben pro Woche genommen, um die Verunreinigungen durch Bleirückstände zu messen. Die Betreiber blieben dennoch optimistisch, dass der Eiffelturm rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in seinem goldenen Farbton erstrahlen wird.


Infos zum Eiffelturm

BAUWERK: Der Eiffelturm wurde für die Weltausstellung gebaut – sie wurde am 6. Mai 1889 eröffnet. Er ist 324 Meter hoch – inklusive der Antenne auf der Spitze des Bauwerks. Auf der ersten Etage befinden sich Besucher in 57 Metern Höhe, auf der zweiten in 115 Metern. Die oberste Aussichtsplattform befindet sich auf 276 Metern Höhe. Die Stahlkonstruktion allein wiegt 7300 Tonnen, insgesamt wiegt das Bauwerk 10.000 Tonnen. Mehr als 18.000 Eisenteile wurden verwendet, rund 2,5 Millionen Nieten halten ihn zusammen.

ANSTRICH: Der Turm wurde seit dem Bau mehrfach komplett neu gestrichen. Die offizielle Farbe „Eiffeltum-Braun“ trägt er seit 1968. Dieser bronzefarbene Anstrich ist von oben nach unten in drei Schattierungen von hell nach dunkel abgestuft – so soll Leichtigkeit vermittelt werden. Zuvor war der Stahlbau auch schon Venedig-Rot und ockerfarben angemalt. Für den Anstrich werden 60 Tonnen Farbe verbraucht. Im Schnitt dauert das 18 Monate und kostet vier Millionen Euro.

LICHT: Am Abend funkelt der Turm zu jeder Stunde. Auch finden doch immer wieder Lichtshows statt. Alle Lichtinstallationen sind urheberrechtlich geschützt. Fotos davon dürfen zwar für den privaten Gebrauch gemacht werden. Wer die Bilder verbreiten will, braucht dafür aber eine Genehmigung.

TERROR: Nach der islamistischen Anschlagsserie, die Frankreich in den vergangenen Jahren erschüttert hat, wurde der Eiffelturm nachgerüstet. Seit 2018 schützen kugelsichere Glaswände den Stahlturm vor Terrorangriffen. Sie sind drei Meter hoch und stehen einmal auf der Seite zur Seine und gegenüber, Richtung Marsfeld. An den Längsseiten sind Metallzäune hinzugekommen. Die neuen Sicherheitsvorkehrungen waren durchaus umstritten, ist der Turm doch auch ein Symbol der Freiheit. Laut Betreiber waren sie aber notwendig.

Ein Stück Eiffelturm für zu Hause

Ein Auktionshaus in Paris versteigert ein Stück der originalen Wendeltreppe des Wahrzeichens der französischen Hauptstadt. Die Sache ist allerdings nichts für den kleinen Geldbeutel.

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Hier war früher eine Wendeltreppe – nun fährt ein Aufzug in die dritte Etage des Eiffelturms. Ein Stück der alten Wendeltreppe wird nun versteigert.

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Ein Opfer des Fortschritts

Auf der Suche nach einem ganz besonderen Geschenk zu Weihnachten? Wie wäre es mit einem Stück Eiffelturm? Natürlich ein Original aus dem Jahr 1889. Auf dem Markt ist eine 2,6 Meter messende stählerne Wendeltreppe, die am Dienstag in Paris vom Auktionshaus Artcurial verkauft wird. Das Teil ist im Besitz eines reichen Kanadiers, der es 1983 ersteigert hatte. Damals wurde zwischen der zweiten und dritten Etage des Eiffelturms ein Aufzug eingebaut, erzählt Sabrina Dolla, Kunstexpertin für Jugendstil. Da die knapp 160 Meter hohe Wendeltreppe im Weg war, wurde sie kurzerhand demontiert und dabei in 24 Teile zersägt.

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Interessenten aus aller Welt

Schon während der Arbeiten trafen Anfragen von Interessenten aus der ganzen Welt ein, die gerne ein Stück des berühmten Wahrzeichens der Stadt Paris ihr Eigen nennen wollten. Ein Treppenfragment ist etwa in Disney World im US-Bundesstaat Florida zu bestaunen, ein anderes steht neben der Freiheitsstatue in New York. Das nun zum Verkauf angebotene Teil landete damals in Kanada, vor dem Firmensitz eines wohlhabenden Unternehmers. Doch nun will der Sammler seine Firma verkaufen und mit ihr auch das Fragment der Wendeltreppe.

Nicht gerade ein Schnäppchen

Wer am Dienstag mitbieten will, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Der Einstiegspreis liegt bei 30.000 Euro, der im Laufe der Versteigerung aber sicherlich um ein Vielfaches übertroffen werden dürfte. Bereits vier Mal wurden in den vergangenen Jahren beim Pariser Auktionshaus Artcurial ähnliche stählerne Eiffelturm-Preziosen versteigert und der Hammer fiel am Ende bei Preisen zwischen knapp 180.000 und über 500.000 Euro. Sabrina Dolla geht davon aus, dass auch in diesem Fall frühestens bei 150.000 Euro Schluss sein dürfte – also nicht gerade ein Schnäppchen.

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Nette Deko für zu Hause

Es gebe bereits Anfragen von Sammlern aus Asien, einigen arabischen Ländern und Südamerika, verrät Kunstexpertin Sabrina Dolla und rührt ganz nebenbei die Werbetrommel. Das gute Stück sei offensichtlich für Privatleute sehr attraktiv. Da das Teil nicht besonders hoch sei, könne es ohne Probleme als richtige Treppe etwa in einer weiträumigen Loft eingebaut werden. Man habe dann nicht nur eine sehr schöne Treppe, sondern gleichzeitig auch ein einzigartiges Stück Geschichte im trauten Heim.

Ergänzung:

Ein Teil einer früheren Wendeltreppe des Pariser Eiffelturms ist für knapp 275 000 Euro unter den Hammer gekommen.

Eiffelturm und Disneyland öffnen in Paris wieder ihre Pforten

Gute Nachrichten für Paris-Touristen. Die Besucher können endlich wieder auf die Spitze des Eiffelturms. Am Mittwoch öffnete die dritte Etage der berühmten Sehenswürdigkeit. Die Zahl der Tickets sei aber begrenzt, damit die Menschen genug Abstand halten könnten, teilte der Betreiber mit. Auch die Fahrstühle würden nicht voll ausgelastet.

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Besucher dürfen nun wieder auf alle drei Etagen des Eiffelturms steigen.

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Betreiber des Eiffelturms sind optimistisch

Nach einer mehr als dreimonatigen Zwangspause wegen der Corona-Krise hatte das 324 Meter hohe Pariser Wahrzeichen Ende Juni seine Pforten wieder geöffnet. Die ersten beiden Stockwerke des Pariser Wahrzeichens sind bereits seit dem 26. Juni wieder zugänglich, nach der längsten Schließung seit dem Zweiten Weltkrieg.

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Der Geschäftsführer des Eiffelturms, Patrick Branco Ruivo, äußerte sich optimistisch über die kurzfristige Entwicklung des Tourismus in Paris. Zur selben Zeit im Vorjahr hätten täglich 23.000 Menschen den Eiffelturm besucht. Bei seiner Wiedereröffnung „begrüßten wir am ersten Wochenende 5000 Menschen, und vergangenes Wochenende 10.000 Menschen“. Deshalb sehe er Grund zur Zuversicht: „Es ist eine Botschaft der Hoffnung mit Blick auf Covid-19.“

Der über 130 Jahre alte Turm wurde bisher jährlich von rund sieben Millionen Menschen besucht. Bei einem Besuch müssen Gesundheitsvorschriften eingehalten werden, so herrscht eine Maskenpflicht. Der Turm wurde für die Pariser Weltausstellung gebaut und 1889 fertiggestellt.

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Disneyland Paris öffnet wieder seine Pforten

Und noch eine Besucherattraktion kann wieder besucht werden. Vier Monate nach seiner Schließung wegen der Corona-Pandemie ist der Vergnügungspark Disneyland Paris am Mittwoch teilweise wieder geöffnet worden. Dort gelten ebenfalls Sicherheitsmaßnahmen für Gäste und Mitarbeiter – die Zahl der Besucherinnen und Besucher ist begrenzt. Eine Online-Plattform zur Planung eines Besuchs soll dabei helfen. Der Freizeitpark in Marne-la-Vallée vor den Toren der französischen Hauptstadt war rund vier Monate lang geschlossen gewesen. Der Park hatte 2018 nach Angaben des Tourismusverbands der Hauptstadtregion rund 15,1 Millionen Besucher gezählt.

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Die Pariser entdecken ihre eigene Stadt

Wegen der Corona-Pandemie bleiben die Touristen aus, die französische Metropole zeigt sich von einer ganz neuen Seite

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Im Moment kann man den Blick vom Eiffelturm ziemlich alleine genießen

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Einsam auf dem Eiffelturm

Marlène Aubry ist zum ersten Mal in ihrem Leben auf dem Eiffelturm. Lächelnd erklärt die junge Französin, dass sie vor über zehn Jahren nach Paris gezogen ist. „Ich lebe hier nebenan im 15. Arrondissement“, sagt sie und zeigt mit dem Finger in Richtung ihrer Wohnung, die nur einen Steinwurf entfernt liegt. „Ich hatte es mir tausendmal vorgenommen hochzufahren, aber ich hatte keine Lust, mich stundenlang in die Warteschlange der Touristen einzureihen.“ Nun aber hat die Corona –Pandemie das Leben in der Stadt radikal verändert. Weit über 17 Millionen Touristen haben Paris zuletzt jedes Jahr geflutet, doch das Virus hat diesen Strom über Nacht zum Erliegen gebracht.

Die entschleunigte Stadt

Nach dem Ende der sehr strengen, mehrwöchigen Ausgangssperre fanden die Einwohner der Metropole an der Seine eine völlig veränderte, entschleunigte Stadt vor. Der Straßenverkehr war plötzlich erträglich geworden, weil viele Pendler weiter im Homeoffice arbeiten und sich keine Touristenbusse durch die Straßen drängen. Der Blick auf den Louvre, die Basilika Sacré-Coeur oder das Panthéon wird nicht von einer quirligen und quasselnden Touristenmasse verstellt, die kleine Ewigkeiten auf den Einlass wartet. „Es ist ja ein bisschen makaber, aber ich profitieren von der Corona-Pandemie“, sagt Marlène Aubry und genießt vom Eiffelturm den atemberaubenden Blick über die träge dahinfließende Seine ohne Ausflugsschiffe und den fast menschenleeren Trocadéro.

 

 

 

Paris wird von den Einwohnern neu entdeckt

Nach dem ersten Erstaunen haben viele Einwohner von Paris begonnen, ihre Stadt für sich neu zu entdecken. „Paris ist eine Weltstadt, die aber für die Menschen, die dort wohnen und arbeiten nur schwer zu erfassen ist“, erklärt Corinne Menegaux, Chefin der Tourismusbehörde. „Auf unserer Internet-Seite bieten wir inzwischen geführte Spaziergänge für Einheimische durch die einzelnen Viertel der Stadt an“, erklärt sie. So können etwa die Teilnehmer rund um die Métro-Station Barbès-Rochechouart im 18. Arrondissement die afrikanische Kultur entdecken, die dort blüht, wie in sonst keinem anderen Stadtteil. Der Grund: Während des Baus des nahen Gare du Nord kamen viele Arbeiter aus den ehemaligen französischen Kolonien nach Paris und ließen sich dort nieder.

 

Die Stimmung hat sich etwas normalisiert

Nachdem die Bistros in der Stadt Ende Mai zumindest ihre typischen Terrassen öffnen durften, hat sich auch die Stimmung in den Straßen wieder normalisiert. Die allgegenwärtige Depression ist in diesen Wochen langsam der bekannten Pariser Leichtigkeit gewichen. Da nicht alle der weit über 20.000 Restaurants und Cafés über einen Außenbereich verfügen, dürfen die Wirte in diesem Sommer ihre Tische und Stühle einfach auf die Gehwege und die Parkplätze vor den Bistros stellen. Einige kleine Straßen wurden ganz für den Verkehr gesperrt. Das hat allerdings zur Folge, dass sich dort bereits mancher Anwohner über den nächtlichen Lärm der Gäste beschwert, da sich kaum jemand an die 20-Uhr-Sperrstunde hält.

Nicht alle Bistros werden den Lockdown überleben

Zumindest äußerlich scheint inzwischen wieder eine gewissen Normalität Einzug gehalten zu haben. Doch der Schein trügt. Im bei Touristen sehr beliebten Pariser Viertel Marais, wo in den vollbesetzten Restaurants am Abend bisher ein vielsprachiges Stimmengewirr aus der ganzen Welt zu hören war, wird nun fast ausschließlich Französisch gesprochen. „Uns fehlen vor allem am Tag die Gäste“, räumt ein Bistro-Besitzer ein. Er ist überzeugt, dass nicht alle seiner Kollegen dieses Krisenjahr überleben werden. Dann fügt der Mann selbstkritisch hinzu, dass viele in Paris bisweilen gerne über die Masse an Touristen stöhnen – doch nun bleiben sie weg und das sei auch nicht gut.

 

Einige Infos zur Lage in Paris:

PANDEMIE: Die Einreise aus Deutschland nach Frankreich ist inzwischen wieder ohne Probleme möglich. Hotels, Jugendherbergen und Campingplätze sind wieder geöffnet, genauso wie Restaurants, Bars und Cafés. Allerdings gelten bestimmte Hygienevorschriften. Zum Beispiel: Nicht mehr als zehn Personen pro Tisch, mindestens ein Meter Abstand zwischen den Tischen, Maskenpflicht.

MÉTRO: Auch die Métro in Paris läuft wieder im Normalbetrieb. Aber auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht Maskenpflicht – das gilt auch für Taxis. Passagiere sollten darauf achten, einen möglichst großen Abstand zu anderen Reisenden einzuhalten.

SEHENSWÜRDIGKEITEN: Auch Museen und andere Sehenswürdigkeiten werden nach und nach wieder geöffnet. Auch dort gelten die üblichen Hygienevorschriften. Zudem muss der Besuch in der Regel Online reserviert werden, da die Zahl der Besucher streng reglementiert ist.

TOURISTEN: Im Jahr 2019 wurde in Paris (innerhalb der 20 Arrondissements) ein Rekord von über 17 Millionen Touristen verzeichnet. Im Großraum Paris waren es über 50 Millionen Besucher. Jedes Jahr besuchen weit über eine Million Deutsche die französische Hauptstadt. Nur aus den USA, Großbritannien und China kommen mehr Touristen.

Ende der Corona-Pause am Eiffelturm

Zum ersten Mal seit über drei Monaten kann die Sehenswürdigkeit in Paris wieder besichtigt werden. Dafür braucht es allerdings eine gute Kondition, denn der Aufstieg ist nur über die Treppe erlaubt.

 

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Ein steiler Weg bis zum Glück

Fast 700 Stufen sind es bis zum großen Wow-Effekt, dann liegt dem staunenden Besucher Paris zu Füßen. Über drei Monate war der Eiffelturm in der Corona-Krise geschlossen, am Donnerstag durften zum ersten Mal wieder Besucher bis zur zweiten Aussichtsplattform in 115 Metern Höhe hinaufsteigen. Das war an dem heißen Sommertag mit über 30 Grad allerdings eine schweißtreibende Angelegenheit. Die Aufzüge, die in normalen Jahren rund sieben Millionen Besucher auf die verschiedenen Etagen befördern, bleiben wegen der strengen Hygiene-Regeln in Frankreich vorläufig noch geschlossen.

Ein überwältigender Ausblick über Paris

Allerdings ist die Anstrengung angesichts der überwältigenden Aussicht schnell vergessen. Vom Eiffelturm aus wird die Schönheit von Paris noch einmal deutlich. Die ungewohnte Vogelperspektive macht die Achse vom Marsfeld hin zum Trocadéro erst wirklich begreifbar, in einiger Entfernung thront die weiße Basilika Sacré-Coeur im gleißenden Sonnenlicht erhaben auf dem Montmartre, im verwirrenden Häusermeer der Île-de-la-Cité erheben sich etwas behäbig die beiden Türme von Notre-Dame und die Seine verschwindet sich träge schlängelnd irgendwo am Horizont.

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Auch die Mitarbeiter sind erleichtert

Selbst die Männer und Frauen des Sicherheitspersonals scheinen diese grandiosen Aussicht vermisst zuhaben und lassen ihren Blick am ersten Tag der Eröffnung immer wieder über die Stadt schweifen. Sébastian Dupré arbeitet seit fast 24 Jahren auf dem Eiffelturm, doch so lange Zeit musste er noch nie pausieren. Die mehr als dreimonatige Schließung des Eiffelturms wegen der Corona-Pandemie sei die längste seit dem Zweiten Weltkrieg. „Wir alle sind glücklich, wieder hier zu sein“, sagt er sichtlich zufrieden und hofft, dass nun wieder ein weiteres, kleines Stück Normalität in das Leben der Stadt Einzug hält.

 

Beschränkungen in den ersten Wochen

Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis der Alltag am Eiffelturm zurückehrt. Die Zahl der täglichen Besucher ist in den kommenden Monaten begrenzt und wer nach oben will, muss sein ihr Ticket vorab im Internet reservieren. Der Aufstieg erfolgt zudem über eine andere Treppe als der Abstieg, um einen Mindestabstand zwischen den Besuchern sicherzustellen. Das Konzept scheint zu funktionieren. Victoria Klahr, die Sprecherin der Betreibergesellschaft, erklärt, dass für die ersten Tage bereits mehrere Hundert Tickets verkauft worden seien. Vor allem aus Deutschland und Belgien laufe die Nachfrage bereits wieder an. Aber auch viele Einwohner von Paris würden die Gelegenheit nutzen, um ihr Wahrzeichen zu besuchen, bevor wieder die ganz großen Touristenströme wieder einsetzen.

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Nicht alle Pariser mochten den Turm

Die Pariser sind natürlich sehr stolz auf ihren Turm, doch viele hatten zu Beginn ein eher zwiespältiges Verhältnis zu dem Bauwerk. Gebaut wurde es für die Weltausstellung, die am 6. Mai 1889 ihre Pforten öffnete. Vor allem die Intellektuellen schimpften über die kühle Stahlkonstruktion, in den Zeitungen fanden verbale Schlachten statt – von „Geschmacklosigkeit“ und „tragischer Straßenlaterne“ war die Rede. Eigentlich sollte der Turm nur für die Dauer der Weltausstellung stehenbleiben. 1909 drohte schließlich endgültig der Abriss. Doch Gustave Eiffel wollte das Bauwerk retten und hatte eine Idee: Er startete Funkversuche von dessen Spitze. Der Eiffelturm wurde schließlich zum Sendemast – und entging so dem Abriss.

Dem Namensgeber Gustave Eiffel (1832-1923) ist es auch zu verdanken, dass der gigantische Bau überhaupt realisiert wurde. Die ursprüngliche Idee für den Turm stammt vor allem vom Elsässer Maurice Koechlin. Er war in Eiffels Ingenieur-Büro angestellt und entwickelte das Konzept maßgeblich. Eiffels Verdienst war es, mit diplomatischem Geschick und Beharrlichkeit den Bau gegen Widerstände und Konkurrenzprojekte durchzusetzen.

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Seit dem Jahrtausendwechsel funkeln am Abend zu jeder Stunde 20.000 Glühbirnen fünf Minuten lang. Bereits seit 1985 erhellen Lichtstrahlen den Turm im Dunkeln von innen heraus. So ist der Eiffelturm auch zu später Stunde von fast überall in Paris zu sehen.

Neue Ideen für die alte Dame

Auch nun hat die Betreiberfirma die Zeit der Corona-Schließung genutzt, um sich Gedanken über die Zukunft der Sehenswürdigkeit zu machen. „Man muss den Eiffelturm neu erfinden“, sagt Partick Branko Ruivo, Generaldirektor der Betreibergesellschaft. Es genüge nicht mehr, das Bauwerk nur ansehen zu können. Aus diesem Grund wird auf der ersten Etage eine Art Erlebnisraum eingerichtet, in dem mittels interaktiver Bildschirme und Infoboxen die Geschichte begreifbar gemacht wird. Zudem werden dort in Zukunft auch Musikevents stattfinden und eine neue Brasserie soll die Gäste verpflegen.

Der nächste größere Einschnitt ist ebenfalls schon geplant. Der insgesamt 324 Meter hohe Eiffelturm soll bald einen neuen Anstrich erhalten. 60 Tonnen Farbe werden dafür benötigt und die Arbeiten werden fast zwei Jahre dauern. Pünktlich zu den Olympischen Spielen in Paris im Jahr 2024 soll das Wahrzeichen der Stadt dann im neuen Kleid erstrahlen.

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INFOS zum Eiffelturm

BAUWERK: Der Eiffelturm wurde für die Weltausstellung gebaut – sie wurde am 6. Mai 1889 eröffnet. Er ist 324 Meter hoch – inklusive der Antenne auf der Spitze des Bauwerks. Auf der ersten Etage befinden sich Besucher in 57 Metern Höhe, auf der zweiten in 115 Metern. Die oberste Aussichtsplattform befindet sich auf 276 Metern Höhe. Die Stahlkonstruktion allein wiegt 7300 Tonnen, insgesamt wiegt das Bauwerk 10.000 Tonnen. Mehr als 18.000 Eisenteile wurden verwendet, rund 2,5 Millionen Nieten halten ihn zusammen.

ANSTRICH: Der Turm wurde seit dem Bau mehrfach komplett neu gestrichen. Die offizielle Farbe „Eiffeltum-Braun“ trägt er seit 1968. Dieser bronzefarbene Anstrich ist von oben nach unten in drei Schattierungen von hell nach dunkel abgestuft – so soll Leichtigkeit vermittelt werden. Zuvor war der Stahlbau auch schon Venedig-Rot und ockerfarben angemalt. Für den Anstrich werden 60 Tonnen Farbe verbraucht. Im Schnitt dauert das 18 Monate und kostet vier Millionen Euro.

LICHT: Am Abend funkelt der Turm zu jeder Stunde. Auch finden doch immer wieder Lichtshows statt. Alle Lichtinstallationen sind urheberrechtlich geschützt. Fotos davon dürfen zwar für den privaten Gebrauch gemacht werden. Wer die Bilder verbreiten will, braucht dafür aber eine Genehmigung.

TERROR: Nach der islamistischen Anschlagsserie, die Frankreich in den vergangenen Jahren erschüttert hat, wurde der Eiffelturm nachgerüstet. Seit 2018 schützen kugelsichere Glaswände den Stahlturm vor Terrorangriffen. Sie sind drei Meter hoch und stehen einmal auf der Seite zur Seine und gegenüber, Richtung Marsfeld. An den Längsseiten sind Metallzäune hinzugekommen. Die neuen Sicherheitsvorkehrungen waren durchaus umstritten, ist der Turm doch auch ein Symbol der Freiheit. Laut Betreiber waren sie aber notwendig.

Und wer ein Ticket buchen will: Hier draufklicken!

 

Grenze zu Frankreich für Urlauber wieder offen

Die Zeit der Grenzkontrollen bei der Einreise aus Frankreich ist vorbei: „Mit Ablauf des Sonntags enden die Kontrollen“, heißt es von der Polizei. Am Wochenende des 13./14. Juni laufen die Kontrollen, die seit rund einem Monat nur noch stichprobenartig stattfinden, aus. In den beiden Monaten davor – also vom 16. März bis zum 16. Mai – hatte es dagegen systematische Kontrollen an der Grenze zu Frankreich, und auch zu Luxemburg, an überwachten Übergängen gegeben.

 

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In Paris haben die Bistros wieder geöffnet – allerdings mit einigen Einschränkungen

Lange Zeit ging fast nichts an der Grenze

Etliche, vor allem kleine Übergänge waren in dieser Zeit gesperrt gewesen. Mit den Grenzkontrollen sollte die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Einreisen durfte nur, wer einen triftigen Grund nachweisen konnte. Die Kontrollen bei der Einreise aus Luxemburg waren bereits am 16. Mai komplett weggefallen. Auch für den Zugverkehr heißt das, dass er nach und nach wieder normalisiert wird.

 

Welche Einschränkungen in Frankreich?

Auch wenn die Einreise nach Frankreich nun wieder problemlos möglich ist, sind im Land selbst doch einige Einschränkungen zu beachten. Noch bis vor wenigen Tagen durften auch Franzosen sich nur in einem Umkreis von 100 Kilometern bewegen. Diese Regelung wurde am 2. Juni aufgehoben. Inzwischen haben in weiten Teilen des Landes Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber nun wieder geöffnet. Auch die Restaurants empfangen seit Anfang dieser Woche im ganzen Land wieder Gäste – alles natürlich mit strengen Hygieneregeln. Auch Freizeitangebote sind nun wieder verstärkt möglich. So sind alle Strände wieder zugänglich. Große Museen und Monumente dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen.

Eine spezielle Situation in Paris

Etwas anders ist die Lage in Paris, das schwerer von den Folgen des Virus getroffen wurde. Das heißt: in der Hauptstadt geht die Öffnung wesentlich langsamer voran und wird noch bis Ende Juni dauern. Das heißt, dass die Hotels noch geschlossen haben und auch in den Restaurants und Bistros herrschen strenge Regeln. So darf nur auf den Terrassen gegessen und getrunken werden.

Die Museen öffnen wieder

Für die Museen in Paris bedeutet das: Der Louvre oder das Musee d’Orsay öffnen erst in ein paar Wochen. Das Versailler Schloss öffnete nach der coronabedingten Zwangspause am 6. Juni wieder seine Türen. Zugänglich sind das Schloss, die Gärten, Parkanlagen und das von Ludwig XV. für seine Mätresse Madame de Pompadour errichtete Trianon, teilte die Schlossleitung mit. Der Besuch kann nur mit vorheriger Reservierung eines Zeitfenster-Tickets und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen erfolgen. Das Loire-Schloss Chambord soll ab dem 5. Juni wieder zu besichtigen sein, das Schloss von Fontainebleau ab dem 1. Juli.

 

 

 

Der Eiffelturm macht (fast) auf

Ab dem 25. Juni soll der seit Mitte März geschlossene Eiffelturm in Paris wieder geöffnet werden. Allerdings können Besucher dem Betreiber zufolge nur über die Treppen bis in den zweiten Stock des weltberühmten Bauwerks. Die Spitze und Aufzüge sollen zunächst geschlossen bleiben.

 

 

Das Pariser Grand Palais öffnet mit der Ausstellung „Pompeji“ am 1. Juli wieder seine Türen. Die Schau ist den letzten Ausgrabungen der antiken Stadt am Golf von Neapel gewidmet. Gezeigt werden unter anderem Objekte, die bei den Ausgrabungen 2010 zu Tage gekommen sind. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine 3D-Rekonstruktion, die die Besucher in die Geschichte der Stadt eintaucht, die 79 n.Chr bei dem Vulkanausbruch des Vesuvs verschüttet wurde.

NACHTRAG 22.06.2020:

In Frankreich sind neue Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Alle Schulen mit Ausnahme von Gymnasien öffneten am Montag wieder unter Auflagen. Auch Campingplätze und Kinos können wieder aufmachen. Zudem waren erstmals seit gut drei Monaten alle Stationen der Pariser Metro wieder geöffnet.
Für Frankreichs Schüler gilt seit Montag eine Anwesenheitspflicht, nur Gymnasiasten sind ausgenommen. Allerdings hatte das Bildungsministerium Verständnis für Eltern signalisiert, die ihr Kind zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien nicht zum Unterricht schicken wollen. Theoretisch droht beim Verstoß gegen die Schulpflicht ein Bußgeld von 750 Euro.
Ab Mittwoch können Touristen auch den Eiffelturm wieder besuchen. Für Freitag ist zudem die Öffnung des Pariser Flughafens Orly angekündigt. Die Einreise nach Frankreich ist seit einer Woche für Deutsche und die meisten anderen EU-Bürger wieder uneingeschränkt möglich.