Belgien zahlt seinen Bürgern 100 Euro

Die Kosten für Gas und Strom steigen steil an. Nun hat die Regierung in Brüssel reagiert. Belgien entlastet Haushalte wegen der hohen Energiepreise mit einer Einmalzahlung von 100 Euro.

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Ein „Kaufkraft-Booster“ für Belgien

Die Regierung beschloss auch, die Mehrwertsteuer für Elektrizität vorübergehend zu senken. Premierminister Alexander De Croo nannte die Maßnahmen einen „Kaufkraft-Booster“. Konkret wird die Mehrwertsteuer für Strom ab März bis Ende Juni von 21 auf 6 Prozent gesenkt und allen Haushalten werden einmalig 100 Euro ihrer Stromrechnung erlassen. Zudem wird demnach ein besonderer Sozialtarif für Haushalte mit niedrigem Einkommen bis Ende Juni verlängert. Insgesamt kosteten die Maßnahmen etwa 1,1 Milliarden Euro. Neben Belgien haben auch andere europäische Länder Maßnahmen ergriffen, um Verbraucher vor den seit letztem Jahr stark angestiegenen Energiepreisen zu schützen.

Nicht alle finden die Maßnahmen in Belgien gut. Ökonomen kritisieren, dass die Zahlungen den Haushalt zu sehr belasten.

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Turkmenistan muss sparen – kein Gratis-Gas mehr für die Bürger

Den Turkmenen geht es an den Geldbeutel. Der kostenlose Bezug von Erdgas, Strom und Wasser gehört für die Einwohner Turkmenistans schon bald der Vergangenheit an.

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Die Wirtschaft ist angeschlagen

Präsident Gurbanguli Berdimuchamedow unterzeichnete ein Gesetz, demzufolge die Bürger der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Gas, Strom und Wasser künftig aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Der Grund: das wirtschaftlich angeschlagene Land muss sparen. Bislang hatte jeder Einwohner dank großzügiger Subventionen im Monat Anrecht auf 35 Kilowattstunden Strom und 50 Kubikmeter Gas sowie täglich 250 Liter Wasser.

Berdimuchamedows Vorgänger Saparmurat Nijasow hatte den Gratistarif 1993 eingeführt, zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion. Die neuen Tarife sollten „schrittweise“ eingeführt werden, sagte Berdimuchamedow bei einem Treffen mit dem beratenden Ältestenrat – ein Gremium, das dem 60-jährigen autoritär regierenden Präsidenten vollständig ergeben ist.

Riesige Gasreserven in Turkmenistan

Turkmenistan verfügt über die viertgrößten Erdgasreserven der Welt und verkauft das meiste Gas an China. Doch die Zeiten sind schwierig geworden. Der ehemaligen Sowjetrepublik macht der Fall der Energiepreise ebenso zu schaffen wie Moskaus Entscheidung, kein Gas mehr aus Turkmenistan zu beziehen.
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Dazu kommen die äußert kostenintensive Asiatischen Hallen- und Kampfsportspiele, die im September in der Hauptstadt Aschchabat abgehalten wurden. Allein die aufwändigen Sportanlagen kosteten umgerechnet 4,2 Milliarden Euro. Der im vergangenen Jahr fertiggestellte internationale Flughafen schlug mit etwa 1,7 Milliarden Euro zu Buche.