Auch Belgien hat nun einen Rassismusskandal im Fußball. Vincent Kompany, Trainer von RSC Anderlecht und früherer Profi des Hamburger SV, ist gemeinsam mit einigen Mitarbeitern und Spielern des Vereins während der Erstliga-Partie bei Meister FC Brügge (2:2) beleidigt und beschimpft worden.
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Ein „trauriger“ Tag im belgischen Fußball
Sie seien als „schwarze Affen und was auch immer“ bezeichnet worden, sagte Kompany der belgischen Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“. Im TV-Sender Eleven sagte Kompany: „Dieser Tag endet traurig, ich bin angewidert. Mein Staff und ich wurden während des gesamten Spiels beleidigt.“ Die Polizei hat Ermittlungen wegen Rassismus eingeleitet. Der FC Brügge will die Täter schnell identifizieren und Stadionverbote verhängen, heißt es.
Der Verein entschuldigte sich über die sozialen Netzwerke bei Kompany und dem RSC Anderlecht. „Der Kampf gegen Rassismus darf keine Kompromisse dulden“, twitterte Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden. Kompany ist ein gebürtiger Belgier mit kongolesischem Hintergrund. Der 35-Jährige betreut seit August vergangenen Jahres RSC Anderlecht. Beim HSV stand der 89-malige belgische Nationalspieler von 2006 bis 2008 unter Vertrag. Seine längste Zeit als Profi absolvierte der Innenverteidiger für Manchester City von 2008 bis 2019.
Rassismus auch in Deutschland
In Deutschland ist es ebenfalls zu rassistischen Ausschreitungen während eines Fußballspiels gekommen. Nach dem Abbruch des Drittligaspiels zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück hat die Polizei Anzeige wegen Beleidigung gegen einen 55-jährigen Mann erstattet. Auch der Staatsschutz wurde informiert, wie die Polizei Duisburg mitteilte. Der Mann soll den VfL-Profi Aaron Opoku rassistisch beleidigt haben. Das Spiel war nach dem Vorfall am Sonntagnachmittag abgebrochen worden.
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Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) rief am Sonntagabend via Twitter zu Solidarität mit dem 22-jährigen Stürmer auf. Nachdem der Osnabrücker Fußball-Profi Opoku von den Rängen im Duisburger Stadion aus beleidigt worden war, hatte der Schiedsrichter das Spiel zunächst unterbrochen. Laut Polizei liegt eine Zeugenaussage vor, der zufolge der 55-jährige Mann einen rassistischen Spruch von der Tribüne gerufen haben soll. Die Ermittlungen dauern an. Aktuell werde das Videomaterial des Vorfalls ausgewertet, sagte eine Sprecherin. Medienberichten zufolge sollen auch Affenlaute im Stadion gerufen worden sein.