Lutz Bachmann liebt seine Heimat. Das hat er bei vielen Pegida-Demos ins Mikrophon gebrüllt. Dass er nun nach Teneriffa auswandern will ist nur konsequent. Er lebt den urdeutschen Traum, er sucht nicht das Fremde, er sucht Deutschland mit Sonne. Inzwischen wird deutlich, dass Pegida unmittelbar vor der Spaltung steht.
Meistgeklickt: Bachmann sagt Sachsen ade: Pegida-Chef zieht nach Teneriffa https://t.co/m9si6qS6jP pic.twitter.com/JoLWmXWfRN
— n-tv (@ntvde) 21. September 2016
Mit Rückgrat hinter der Sache
Der Pegida-Chef sieht Sehnsucht nach dem Ausland ganz entspannt. „Wen interessiert es, wo man arbeitet und seinen Lebensunterhalt verdient, solange man mit Rückgrat hinter der Sache steht?“, schrieb Bachmann daraufhin bei Facebook. „Monatelang war es bekannt und trotzdem uninteressant!“ Über die Umzugspläne Bachmanns hatten zuerst die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ berichtet.
Die Sache wäre wohl noch Länger ein Geheimnis geblieben, hätte nicht die inzwischen mit ihm verfeindeten früheren Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling auf ihrer Facebook-Seite darüber berichtet. Sie auf Facebook geätzt, Bachmann sei dabei, auf die spanische Kanareninsel zu ziehen und nur noch alle zwei Wochen zu den Kundgebungen nach Dresden zu kommen.
Erst trennen sich #Brangelina, und jetzt verlässt auch noch Lutz #Bachmann Deutschland. Was ist bloß aus der Liebe geworden?
— ZDF heute-show (@heuteshow) 21. September 2016
Ein seltener Gast bei Pegida
Der Pegida-Mitgründer Bachmann war in den vergangenen Wochen immer seltener bei den Kundgebungen in Dresden zu sehen. Ein Grund für sein Fernbleiben wurde den 2200 bis 2600 Teilnehmern nicht genannt. Wie tief das Zerwürfnis der beiden ist, lässt sich anhand der Posts nur erahnen. „Ich wollte Lutz Bachmann nie (!) die Führungsposition streitig machen“, schreibt Festerling. „Jedoch mit Sigi gemeinsam dafür sorgen, dass Pegida weiter kraft- und anspruchsvoll bestehen bleibt, wenn LB seinen Lebensmittelpunkt nach Teneriffa verlegt.“ Mit LB ist offenbar Lutz Bachmann und mit Sigi Siegfried Däbritz, der zum Pegida-Organisationsteam gehört, gemeint. Däbritz, der früher FDP-Mitglied war, ist inzwischen neuer Frontmann vor Ort.
der #Schill in Rio, der #Apfel auf Malle, der #Bachmann auf Teneriffa – bald #Petry auf Capri? https://t.co/SAutm8Ul07
— JoernPL (@JoernPL) 21. September 2016
Ein langer Streit bei Pegida
Bachmann und Festerling hatte sich schon zuvor entzweit. Bachmann soll laut Insidern nicht gefallen haben, mit welchen Themen Festerling auftrat, als er krank war. Im Juni schließlich eskalierte der Streit. Pegida erklärte, Festerling habe das Organisationsteam verlassen und solle wegen vereinsschädigendem Verhalten aus dem Förderverein ausgeschlossen werden. Festerling wiederum bezichtigte via Facebook Bachmann in einer ausführlichen Erklärung „in sieben Punkten“ der Lüge und warf ihm vor, er verhalte sich „wie Merkel“.
Und hier noch ein kleiner Blick in die Zukunft von „extra3“:
Jetzt jeden Montag Großdemonstration in Santa Cruz, #Teneriffa! #Bachmann pic.twitter.com/48RvZvDa11
— extra3 (@extra3) 21. September 2016