Emmanuel Macron buhlt um die Jugend

Emmanuel Macron ist auf der Suche nach Wählern. Neben den sehr konservativen Kreisen, die er mit seinem politischen Rechtsschwenk versucht, zu becircen, will er offensichtlich bei den jungen Menschen punkten. Nun hat er die populären französischen Youtuber McFly und Carlito zu sich in den Élyséepalast eingeladen. Dem ging allerdings ein Versprechen voraus.

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Der Präsident – locker vom Hocker

Der französische Staatschef Emmanuel Macron gab sich ganz locker. Locker auf dem Hocker stürzte er sich in einen Ratewettbewerb mit McFly und Carlito. Dabei ging es unter anderem um den französischen Starfußballer Kylian Mbappé. Am Ende gab es allerdings sehr diplomatisch zu – der Wettbewerb endete 4:4 unentschieden.

Die Einladung in den in den Präsidentenpalast war allerdings das Ergebnis einer Art Wette. Die beiden Youtuber hatten vor einigen Wochen mit einem Musikvideo über die französischen Corona-Regeln einen Hit gelandet – und damit eine Herausforderung von Macron erfolgreich gemeistert. Dieser hatte die beiden in einer Videobotschaft aufgerufen, mit einem solchen Clip zehn Millionen Views zu erreichen. Als Preis war ihnen ein Dreh im Élyséepalast versprochen worden.

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Ein Wettkampf mit zwei Youtubern

Bei dem Wettbewerb im Präsidentenamt mussten Macron und die Youtuber sagen, ob Anekdoten war oder falsch waren. Dass es sich allerdings nicht um einen wirklichen „Wettkampf“ handelte, zeigten allein die Fragen. Der Staatschef verlor zunächst, als er behauptete, Stürmerstar Mbappé würde von ihm betreut und stünde vor einem Wechsel von Paris nach Marseille. Mbappé dementierte dies persönlich am Handy: „Unmöglich“. Das Video endet mit einem Konzert der französischen Heavy-Metal-Gruppe Ultra Vomit im Garten des Élyséepalastes.

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Auf der Jagd nach Wählerstimmen

Das wirkte alles locker, doch wurde allerdings den Anschein einer etwas allzu plumpen Inszenierung nicht los. Denn ein Jahr vor der Präsidentenwahl muss Macron um seine zweite Amtszeit bangen. In Umfragen liegt inzwischen bisweilen sogar die rechtspopulistische Marien Le Pen vor ihm. Also versucht Macron nun bei jungen Menschen zu punkten. Das war nicht der erste Versuch, „Eindruck“ bei den jüngeren Generationen zu schinden. Erst Ende zurückliegender Woche hatte der einstige Senkrechtstarter einen „Kulturscheck“ von 300 Euro für junge Erwachsene angekündigt, die 18 Jahre alt sind.