Notre-Dame in Paris soll 2024 wieder geöffnet werden

Die Pariser Kathedrale Notre-Dame soll 2024 wiedereröffnet werden. Zwei Jahre nach dem Brand betonen alle Verantwortlichen, dass der Termin eingehalten werde. Experten sagen jedoch, dass die Sanierung des Gebäudes noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Im Moment werden noch die Eichen für die Rekonstruktion des Dachstuhls geschlagen.

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Der Brand in Notre-Dame versetzte ganz Frankreich in einen Schockzustand

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Fast eine Milliarde Euro für den Aufbau

An Geld wird es bei den Arbeiten den Notre-Dame allerdings nicht fehlen. Es stünden genügend Mittel bereit, um das bei einem Brand vor zwei Jahren schwer beschädigte gotische Gotteshaus bis 2024 wiederaufzubauen, sagte Kulturministerin Roselyne Bachelot. Die Ministerin bezifferte die Gesamtsumme aus Spenden und Zusagen auf 833 Millionen Euro.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron besuchte am Donnerstag, dem Jahrestag des Brandes, die Kathedrale. Mit einem Aufzug fuhr er auf eine Plattform in 47 Metern Höhe, um den Stand der Restaurierung des 850 Jahre alten Bauwerks zu begutachten und allen Beteiligten zu danken. „Wir können hier sehen, wie viel Arbeit in zwei Jahren geleistet wurde“, sagte er. „Wir haben nicht mehr als einen Zwischenschritt erreicht. Wir sehen auch, wie viel noch zu tun bleibt.“ Er zeigte sich stolz und sehr beeindruckt, was von den verschiedenen Berufsgruppen geleistet wurde.

Das Feuer am 15. April 2019 brachte unter anderem das Dach und den Spitzturm der Kathedrale zum Einsturz. Schon in der Brandnacht hatte Emmanuel Macron einen Wiederaufbau binnen fünf Jahren versprochen, pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024. Nun wiederholte Macron den Satz bei seinem Besuch der schwer beschädigte Pariser Kathedrale. „Die Zusage für 2024 wird eingehalten werden“, sagte der 43-Jährige. Und: „Der Wiederaufbau von Notre-Dame ist ein enormes menschliches, kollektives Abenteuer.“ Es seien unzählige Berufe wie Schreiner, Gerüstbauer, Kranführer, Orgelbauer, Glaser, Restauratoren in Malerei oder Skulptur sowie Steinmetze involviert. Die Kathedrale sei „in guten Händen“.

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Mächtige Eichen für Notre-Dame

In den vergangenen Monaten wurden in den französischen Wäldern die ersten Eichen für die Rekonstruktion des Daches geschlagen worden. Die mächtigsten Stämme werden zum Bau des markanten Vierungsturms benötigt, der bei dem verheerenden Großbrand im April 2019 im Flammenmeer versank, mit Getöse ins Kirchenschiff stürzte und Frankreich in ein nationales Trauma stürzte. Allein für die Konstruktion dieses hölzernen Dachreiters sind viele Hundert Eichen notwendig. Im gesamten Dachstuhl sollen insgesamt rund 2000 verbaut werden.

Über Monate sind die Mitarbeiter der Nationalen Forstbehörde durch die Wälder Frankreichs gezogen, um nach geeigneten Bäumen zu suchen. Die Kriterien sind streng: das Holz muss einen Durchmesser zwischen 50 Zentimeter und einem Meter haben, gerade gewachsen und mindestens acht Meter hoch sein. Für das Fällen des ersten Baumes reisten sogar die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot und ihr Amtskollege für Landwirtschaft, Julien Denormandie, in den Wald von Bercé in der Region Pays de Loire, nur wenige Kilometer vom Wald von Millançay entfernt.

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Der „Baum Nummer Eins“

Der „Baum Nummer Eins“ ist ein außergewöhnlich stattliches Exemplar seiner Art, mit mehr als einem Meter Durchmesser und einer Länge von über zwanzig Metern. Dieser weit über 200 Jahre alte Stamm wird einer der sechs langen Balken sein, die den Sockel des Vierungsturmes bilden und am Ende die gesamte Konstruktion tragen werden.

Nach dem Inferno waren Architekten aus der ganzen Welt mit ihren Ideen in Paris vorstellig geworden, wie das Dach von Notre-Dame in Zukunft aussehen könnte. Wagemutige Entwürfe von Glasgewölben machten die Runde, ein Lichtkuppel sollte entstehen oder sogar ein Schwimmbad in schwindelnder Höhe. All diese Pläne fanden bei den Verantwortlichen allerdings keine Gnade und sie entschieden, dass das Dach nach dem Brand aussehen sollte wie vor dem Brand. Dazu gehörte auch, dass der beeindruckende Dachstuhl, der vor der Katastrophe voller Ehrfurcht „der Wald“ genannt wurde, wieder aus Eichenholz sein sollte.

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Wichtig sind die alten Aufzeichnungen

„Zum Glück haben wir alle Aufzeichnungen über die Arbeit von Eugène Viollet-le-Duc“, erklärt Rémi Fromont, einer der zahlreichen Architekten, die am Wiederaufbau von Notre-Dame beteiligt sind. Der Baumeister Viollet-le-Duc hatte die umfassende Sanierung der Kathedrale im 19. Jahrhundert geleitet. Zusammen mit seinen Plänen, unzähligen Fotos und 3D-Modellen wurde genauestens berechnet, wie viele Eichen benötigte werden.

„Jeder für Notre-Dame gefällte Baum bekommt eine eigene Nummer“, erklärt Sylvain Jannaire, Mitarbeiter der Nationalen Forstbehörde. „Diese Nummer korrespondiert mit der entsprechenden Nummer auf den Bauplänen.“ So ist sofort erkennbar, wo der gefällte Baum eines Tages im Dachstuhl von Notre-Dame seinen Platz finden wird.

Die Zahl von 2000 Eichen für den Wiederaufbau scheint enorm, doch ein Mangel an Bäumen herrscht nicht. Schwieriger war es, die Regionen auszusuchen, aus denen die Eichen geholt werden. Fast jede Gemeinde des Landes wollte sich an dieser einzigartigen Aufgabe von nationaler Tragweite beteiligen. Auch viele private Waldbesitzer wollte unbedingt Bäume spenden.

Die schwierige Suche nach den Bäumen

„Als Symbol war es auf jeden Fall notwendig, das ganze Land abzudecken, was nicht so einfach war, weil im Süden Frankreichs oder auf Korsika nur wenige Eichen wachsen“, sagt Philippe Gourmain, der die Suche nach tauglichen Bäumen im Auftrag der Nationalen Waldbehörde koordiniert. Sogar der kanadische Premierminister Justin Trudeau bot bei einem Besuch im Mai 2019 in Paris die Hilfe seines Landes an. Frankreich könne sich auf die „kanadischen Cousins“ verlassen, wenn ein Mangel an brauchbarem Holz bestehe, ließ es großzügig wissen.

Aber natürlich regt sich auch Kritik an dem Abholzen der Eichen. Umweltschützer sprechen sogar von einem „Ökozid“ und haben sich mit einer Petition an die Umweltministerin Barbara Pompili gewandt. Warum werde der zerstörte Dachstuhl – wie bei den Kathedralen in Nantes oder Reims – nicht aus Beton oder Stahl nachgebaut, lautet eine Frage? Die Kommission für den Wiederaufbau der Kathedrale habe sich nach reiflicher Überlegung für die identische Rekonstruktion entschieden, heißt es von Seiten der Verantwortlichen. Zudem sei es ja auch eine Art Ehre für die Bäume, die nächsten 1000 Jahre das Dach von Notre-Dame zu tragen.

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Der berühmte „Idefix-Reflex“

Wesentlich pragmatischer argumentieren die Forstwirte. Sie betonen, dass für Notre-Dame nur 0,1 Prozent der alljährlich in Frankreich abgeholzten Eichen verwendet würden, also eine verschwindend geringe Menge. Hinter der Hand sprechen sie allerdings auch etwas spöttisch von einem „Idefix-Reflex“ der selbsternannten Eichen-Schützer. In den Asterix-Comics weint der kleine Hunde Idefix jedes Mal erbärmlich, wenn sein etwas ungeschicktes Herrchen Obelix aus Versehen einen Baum umschmeißt.

Eine kleine, vielleicht überlebenswichtige Änderung wird es bei der kühnen Konstruktion aus 2000 Eichen allerdings geben. Damit sich ein möglicher Brand in Zukunft nicht mehr rasend schnell ausbreiten kann, werden im Dachstuhl der Kathedrale von Notre-Dame zur Sicherheit Feuertüren eingebaut.

2000 Eichen für Notre-Dame in Paris

In Frankreich werden die ersten Bäume zum Wiederaufbau des niedergebrannten Dachstuhls der Pariser Kathedrale geschlagen. Es ist eine Aufgabe von nationaler Tragweite, doch es regt sich auch Widerstand.

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Jahrhundertealte Bäume werden gefällt

Viele der mächtigen Eichen im Wald von Millançay wuchsen bereits, als sich Napoleon 1804 in Paris selbst zum Kaiser von Frankreich krönte. Einige der Bäume sind mehrere Hundert Jahre alt. Doch nun wurden sechs dieser Riesen gefällt, um allerdings im fernen Paris auf gewisse Weise weiterzuleben. „Ich fühle keinen Schmerz“, sagt Bertrand Vallier, als er einen der Stämme am Boden sieht. „Es erfüllt mich sogar mit Stolz, denn ich kenne das Schicksal dieser Bäume. Es ist eine Ehre für die Holzfäller und den Besitzer des Waldes, für alle hier in der Gegend,“ erklärte der Mann, der diese urwüchsige Waldlandschaft unweit von Orléans verwaltet.

Bestimmt sind die Eichen für den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame. Sie werden Teil des markanten Vierungsturms, der bei dem verheerenden Großbrand im April 2019 im Flammenmeer versank, mit Getöse ins Kirchenschiff stürzte und Frankreich in ein nationales Trauma stürzte. Allein für die Konstruktion dieses hölzernen Dachreiters sind viele Hundert Eichen notwendig. Im gesamten Dachstuhl sollen insgesamt rund 2000 verbaut werden.

Lange suche nach geeigneten Bäumen

Über Monate sind die Mitarbeiter der Nationalen Forstbehörde durch die Wälder Frankreichs gezogen, um nach geeigneten Bäumen zu suchen. Die Kriterien sind streng: das Holz muss einen Durchmesser zwischen 50 Zentimeter und einem Meter haben, gerade gewachsen und mindestens acht Meter hoch sein. Für das Fällen des ersten Baumes reisten sogar die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot und ihr Amtskollege für Landwirtschaft, Julien Denormandie, in den Wald von Bercé in der Region Pays de Loire, nur wenige Kilometer vom Wald von Millançay entfernt.

Der „Baum Nummer Eins“ ist ein außergewöhnlich stattliches Exemplar seiner Art, mit mehr als einem Meter Durchmesser und einer Länge von über zwanzig Metern. Dieser weit über 200 Jahre alte Stamm wird einer der sechs langen Balken sein, die den Sockel des Vierungsturmes bilden und am Ende die gesamte Konstruktion tragen werden.

Nach dem Inferno waren Architekten aus der ganzen Welt mit ihren Ideen in Paris vorstellig geworden, wie das Dach von Notre-Dame in Zukunft aussehen könnte. Wagemutige Entwürfe von Glasgewölben machten die Runde, ein Lichtkuppel sollte entstehen oder sogar ein Schwimmbad in schwindelnder Höhe. All diese Pläne fanden bei den Verantwortlichen allerdings keine Gnade und sie entschieden, dass das Dach nach dem Brand aussehen sollte wie vor dem Brand. Dazu gehörte auch, dass der beeindruckende Dachstuhl, der vor der Katastrophe voller Ehrfurcht „der Wald“ genannt wurde, wieder aus Eichenholz sein sollte.

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Aufbau von Notre-Dame nach alten Plänen

„Zum Glück haben wir alle Aufzeichnungen über die Arbeit von Eugène Viollet-le-Duc“, erklärt Rémi Fromont, einer der zahlreichen Architekten, die am Wiederaufbau von Notre-Dame beteiligt sind. Der Baumeister Viollet-le-Duc hatte die umfassende Sanierung der Kathedrale im 19. Jahrhundert geleitet. Zusammen mit seinen Plänen, unzähligen Fotos und 3D-Modellen wurde genauestens berechnet, wie viele Eichen benötigte werden.

„Jeder für Notre-Dame gefällte Baum bekommt eine eigene Nummer“, erklärt Sylvain Jannaire, Mitarbeiter der Nationalen Forstbehörde. „Diese Nummer korrespondiert mit der entsprechenden Nummer auf den Bauplänen.“ So ist sofort erkennbar, wo der gefällte Baum eines Tages im Dachstuhl von Notre-Dame seinen Platz finden wird.

Die Zahl von 2000 Eichen für den Wiederaufbau scheint enorm, doch ein Mangel an Bäumen herrscht nicht. Schwieriger war es, die Regionen auszusuchen, aus denen die Eichen geholt werden. Fast jede Gemeinde des Landes wollte sich an dieser einzigartigen Aufgabe von nationaler Tragweite beteiligen. Auch viele private Waldbesitzer wollte unbedingt Bäume spenden.

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Eichen aus dem ganzen Land

„Als Symbol war es auf jeden Fall notwendig, das ganze Land abzudecken, was nicht so einfach war, weil im Süden Frankreichs oder auf Korsika nur wenige Eichen wachsen“, sagt Philippe Gourmain, der die Suche nach tauglichen Bäumen im Auftrag der Nationalen Waldbehörde koordiniert. Sogar der kanadische Premierminister Justin Trudeau bot bei einem Besuch im Mai 2019 in Paris die Hilfe seines Landes an. Frankreich könne sich auf die „kanadischen Cousins“ verlassen, wenn ein Mangel an brauchbarem Holz bestehe, ließ es großzügig wissen.

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Aber natürlich regt sich auch Kritik an dem Abholzen der Eichen. Umweltschützer sprechen sogar von einem „Ökozid“ und haben sich mit einer Petition an die Umweltministerin Barbara Pompili gewandt. Warum werde der zerstörte Dachstuhl – wie bei den Kathedralen in Nantes oder Reims – nicht aus Beton oder Stahl nachgebaut, lautet eine Frage? Die Kommission für den Wiederaufbau der Kathedrale habe sich nach reiflicher Überlegung für die identische Rekonstruktion entschieden, heißt es von Seiten der Verantwortlichen. Zudem sei es ja auch eine Art Ehre für die Bäume, die nächsten 1000 Jahre das Dach von Notre-Dame zu tragen.

Viele Kritik am Abholzen der Eichen

Wesentlich pragmatischer argumentieren die Forstwirte. Sie betonen, dass für Notre-Dame nur 0,1 Prozent der alljährlich in Frankreich abgeholzten Eichen verwendet würden, also eine verschwindend geringe Menge. Hinter der Hand sprechen sie allerdings auch etwas spöttisch von einem „Idefix-Reflex“ der selbsternannten Eichen-Schützer. In den Asterix-Comics weint der kleine Hunde Idefix jedes Mal erbärmlich, wenn sein etwas ungeschicktes Herrchen Obelix aus Versehen einen Baum umschmeißt. Eine kleine, vielleicht überlebenswichtige Änderung wird es bei der kühnen Konstruktion aus 2000 Eichen allerdings geben. Damit sich ein möglicher Brand in Zukunft nicht mehr rasend schnell ausbreiten kann, werden im Dachstuhl der Kathedrale von Notre-Dame zur Sicherheit Feuertüren eingebaut.

Starautor Ken Follett – Meister der Feuersbrunst mit einem Herz für Kathedralen

Der britische Schriftsteller stiftet die Tantiemen aus seinem Buch „Notre-Dame“ für die Sanierung der französischen Kathedrale Saint-Samson.

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Ein Kleinod wird vom Zerfall bedroht

Dol-de-Bretagne ist eines jener typischen Städtchen im Nordwesten Frankreichs. Kleine, schmucke Fachwerkhäuser stehen eng an eng und bilden zum Entzücken des Betrachters schmale Gassen. Etwas abseits steht die Kathedrale Saint-Samson, auch dies ein Kleinod gotischer Architektur in der Bretagne. Allerdings befindet sich das Gotteshaus in einem jämmerlichen Zustand. Durch das beschädigte Dach rinnt der Regen, viele Mauerteile aus Granit bröckeln bedenklich und die prächtigen Fenster aus dem 13. Jahrhundert sind nicht gegen die Witterung geschützt.

Um die Kathedrale vor dem endgültigen Verfall zu retten, wurde 2019 ein Projekt zur Sanierung des Gebäudes ins Leben gerufen. 2,4 Millionen Euro sollen in den nächsten vier Jahren in die grundlegende Sanierung des Gebäudes investiert werden, das zum Stolz der Einwohner seit 1840 als historisches Monument klassifiziert ist.

Ein Geldsegen aus Großbritannien

Nun erreicht die Gemeinde ein unerwarteter Geldsegen. Der britische Bestsellerautor Ken Follett hatte angekündigt, die Tantiemen aus seinem Buch „Notre-Dame“ für die Restaurierung einer gotischen Kathedrale in Frankreich zu spenden. Die Kulturerbe-Stiftung Fondation du Patrimoine gab nun bekannt, dass die 148.000 Euro aus dem Verkauf von über 110.000 Büchern nach Dol-de-Bretagne fließen werden.

In einer Mitteilung heißt es:

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«Ken Follett reverse l’intégralité de ses droits d’auteur à la Fondation du patrimoine. Ensemble, ils choisissent d’affecter ce don aux travaux de restauration et de sécurisation d’une autre cathédrale, celle de Dol-de-Bretagne, soutenue par la Fondation. Elle reversera prochainement une somme d’un montant de 148,000 euros à la commune.»

Fondation du Patrimoine

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Die Geschichte von Kingsbridge

In seinem kurzen Werk erzählt der 71-jährige Schriftsteller die Geschichte der berühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame und beschreibt seine eigenen Gefühle, als sie vor bald zwei Jahren in Flammen stand. Es ist nicht der erste Kirchenbrand, den Ken Follett zum Thema macht. In seinem Buch „Die Säulen der Erde“ erzählt er die Geschichte der Kathedrale von Kingsbridge, die durch ein Feuer zerstört worden ist und danach von Tausenden Männern und Frauen mit bloßen Händen wieder aufgebaut wurde. Die Tantiemen seines Notre-Dame-Buches waren eigentlich für die komplizierten und langwierigen Bauarbeiten an dem schwer beschädigten Gotteshause in Paris vorgesehen, doch schon nach wenigen Wochen war dort fast eine Milliarde Euro an Spenden zusammengekommen. Also stimmte Ken Follett zu, das Geld für die dringend notwendigen Arbeiten an der Kathedrale Saint-Samson zu verwenden.

Hoffnung für 2021 – Jean-Michel Jarre gibt virtuelles Konzert in Notre-Dame

Das Jahr 2020 geht zu Ende – die Menschheit ist erleichtert, die vergangenen Monate hinter sich zu lassen. In Paris wird das neue Jahr auf eine ganz besondere Art begrüßt. Der Musiker Jean-Michel Jarre wird in der Kathedrale Notre-Dame ein Live-Konzert geben – zumindest fast live! Vertreten wird er durch einen Avatar.

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Der Künstler sprengt die Grenzen der Musik

Jean-Michel Jarre ist seit Jahrzehnten bekannt dafür, dass er nicht nur in der Musik Konventionen sprengt und sehr gerne Neues ausprobiert. Am 31. Dezember hat er wieder eine Überraschung für die Franzosen parat. In der vom Brand im April 2019 schwer gezeichneten Kathedrale Notre-Dame wird er ein Konzert geben. Das ist ein Symbol her Hoffnung, denn erst vor wenigen Wochen war klargeworden, dass das historische Gebäude vor dem Untergang gerettet werden kann. Zudem will der Musiker den Menschen Mut machen und dem Leben – trotz der Pandemie – die schönen und optimistischen Seiten abtrotzen.

Jean-Michel Jarre verspricht für den Abend Grandioses. Sein Avatar wird in einer dreidimensionalen Rekonstruktion im Kirchenschiff des gotischen Gotteshauses stehen und live Stücke aus dem neuen Album „Electronica“ spielt sowie seine bekanntesten Titel „Oxygène“ und „Equinoxe“ in überarbeiteter Version. Begleitet wird alles – wie immer bei solchen Auftritten des inzwischen 72-Jährigen – von einer ausgeklügelten Licht- und Laser-Show. Mit seinem ersten Konzert in Paris auf der Place de la Concorde zu Frankreichs Nationalfeiertag am 14. Juli 1979 spielte Jean-Michel Jarre vor über einer Million Zuschauer. Mit einer spektakulären Lichtschau zu den Millenniumsfeiern bespielte der Pionier der elektronischen Musik die Pyramiden von Gizeh.

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Ein Avatar im Kirchenschiff von Notre-Dame

Beim Silvesterkonzert in Notre-Dame werden die Live-Stücke vom Musiker selbst gespielt, der sich in einem Raum unweit der Kathedrale befinden wird. Rund 150 Menschen arbeiten seit Tagen daran, die Übertragung technisch möglich zu machen. „Welcome to the Other Side“ heißt das 45-minütige virtuelle Konzertereignis, das in Zusammenarbeit mit der Stadt Paris und der Unesco entstanden ist, deren „Botschafter des guten Willens“ Jarre schon seit 1993 ist.

Der atemberaubende Abend verspricht so ziemlich das Gegenteil der Konzerte zu werden, die vor dem Brand in der Kathedrale zu hören waren. Jean-Michel Jarre, der seit 1976 an seiner Musik und der Präsentation arbeitet, sagt dazu:

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« La réalité virtuelle est une nouvelle grammaire, un mode d’expression à part. Elle ne remplacera jamais les concerts, elle prendra une autre place dans le divertissement »

Jean-Michel Jarre

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An Geld herrscht kein Mangel

Die Idee wurde aus der Not geboren. Irgendwann in diesem Jahr stand fest, dass die Silvesterfeiern wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden können – doch ganz ausfallen lassen wollte man sie nicht. Ausgestattet mit einem sehr guten Budget, wurde der französische Weltstar angefragt. Erstmals trat Jarre als Avatar vor wenigen Monaten zur „Fête de la Musique“ am 21. Juni auf. Obwohl er nach eigenen Aussagen wegen des großen Zeitdrucks mit dem Ergebnis nicht vollends zufrieden war, war er doch „ziemlich beeindruck“ von der eigenen Show im Palais Royale in Paris.

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Eine Botschaft der Hoffnung

Allerdings musste Jean-Michel Jarre auch in diesem Fall einige Einschränkungen hinnehmen. Er hatte zunächst gehofft, die echte Fassade der Kathedrale mit Lichtprojektionen in die Show integrieren zu können. Doch das Versammlungsverbot machte diesem Gedanken ein schnelles Ende. Doch er entwickelte weiter seine Ideen, zumal ihm Notre-Dame die ideale Wahl schien, eine „Botschaft der Hoffnung“ in die Welt zu schicken. Jean-Michel Jarre: Die Kathedrale habe in der kollektiven Vorstellungskraft einen zentralen Platz. „Sie ist so geschwächt wie die Franzosen, aber auch so fähig wie sie, wiedergeboren zu werden.“

Das Event ist kostenlos und über die Social Media Plattformen Facebook und YouTube zugänglich sowie auf der Homepage der Stadt Paris und der Virtual-Reality-App VRChat. Direkt übertragen wird es unter anderem auch im französischen Radiosender „France Inter“ und auf dem Fernsehsender „BFMTV“.

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Der erste Schritt zur Rettung von Notre-Dame

An der von einem Brand schwer beschädigten Pariser Kathedrale hat die Absicherung des vom Einsturz gefährdeten Gewölbes begonnen. Eine gefährliche Arbeit in schwindelnder Höhe.

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Mit riesigen Kränen werden die Metallteile des alten Gerüstes nach unten befördert

Ein Arbeitsplatz in schwindelnder Höhe

Wie Ameisen wirken die Männer an der riesigen Außenmauer von Notre-Dame. In 40 Meter Höhe schrauben und sägen die Arbeiter, geben mit weit ausholenden Armbewegungen dem Kranführer Zeichen, wohin er den Ausleger seines Gefährtes genau steuern soll. Auf der anderen Seite der Seine bleiben immer wieder Schaulustige stehen und beobachten fasziniert das Treiben. „Mich würden keine zehn Pferde da hochbringen“, murmelt eine Frau, während ihr Begleiter versucht, mit einem Teleobjektiv den Kranführer zu fotografieren, der in seiner Kabine rund 80 Meter über dem Geschehen thront. „Aber einen schönen Blick über die Stadt hat er,“ sagt sie nach kurzem Überlegen.

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Nach dem Brand stand ganz Frankreich unter Schock

Ein Gerüst wird zur Rettung und dann zum Problem

Am Abend des 15. April vor einem Jahr wütete ein verheerender Band in der Pariser Kathedrale Notre-Dame und es erscheint wie ein Wunder, dass das 850 Jahre alte Bauwerk im Herzen der Stadt überhaupt noch steht. Der legendäre Dachstuhl aus tausenden von Eichenbalken wurde ein Raub der Flammen, die verkohlten Reste stürzten in den Innenraum der Kirche und rissen den 96 Meter hohen Spitzturm mit in die Tiefe. Ein Gerüst, das vor dem Feuer für Restaurierungsarbeiten am Dach angebracht worden war, überstand das Inferno – und ist nun eines der großen Probleme beim Wiederaufbau der Kathedrale. Allerdings scheint die geschmolzene Konstruktion Fluch und Segen zugleich.

Das rund 200 Tonnen schwere Gewirr aus 40.000 Eisenstangen ist in der Hitze von 1000 Grad regelrecht zusammengebacken. Fachleute vermuten, dass die Konstruktion aus verbogenen Rohren in jener Nacht des Infernos die Außenmauern womöglich vor dem Einsturz bewahrt haben könnte. Auf der anderen Seite warnte Philippe Villeneuve, Chefarchitekt für den Wiederaufbau, zuletzt immer wieder, dass das schiere Gewicht des Gerüstes das Gewölbe zum Einsturz bringen könnte.

Fachleute für den Abbau am Start

Erste Versuche, die verbogenen Konstruktion nach dem Brand zu demontieren, wurden aber abgebrochen, die Gefahr schien zu groß, dass die Kathedrale schlicht in sich zusammenfällt. Nun wird nach Monaten der akribischen Vorbereitung ein neuer Anlauf genommen. Dazu wurde das alte Gerüst zunächst befestigt und auf drei Ebenen mit Metallträgern stabilisiert. Gleichzeigt wurde ein zweites Gerüst erstellt, um die Abbauarbeiten zu ermöglichen. Zwei Teams aus jeweils fünf Industriekletterern haben sich an die Arbeit gemacht, die eingeschmolzenen Metallrohre zu zersägen – eine äußerst filigrane Aufgabe von gigantischem Ausmaß.

 

Der Präsident setzt die Verantwortlichen unter Druck

„Wenn alles beendet ist, werden wir sehr erleichtert sein“, sagte der Generalbevollmächtigte der Notre-Dame-Stiftung, Christophe Rousselot. Er hofft, dass es im Lauf der Arbeiten zu keinen Zwischenfällen kommt. „Es könnten auch Stücke aus dem Gerüst herausfallen und einen Teil der Mauern der Kathedrale beschädigen.“ Immer wieder mahnen die Verantwortlichen zu Geduld. Keiner ist wirklich glücklich über die Aussage von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der noch in der Nacht der Katastrophe einen Wiederaufbau der Kathedrale innerhalb von fünf Jahren versprochen hatte.

„Wir machen einen kleinen Schritt nach dem anderen“, erklärte Ex-General Jean-Louis Georgelin, der Beauftragte der französischen Regierung für den Wiederaufbau von Notre-Dame, als an Pfingsten der Vorplatz der Kathedrale wieder für die Öffentlichkeit geöffnet wurde. Das Gelände war abgesperrt worden, weil rund um das Gebäude eine zu hohe Belastung durch Giftstoffe gemessen worden war. Verursacht unter anderem durch die 500 Tonnen Blei, die im Dach verbaut waren, in der Brandnacht durch die Hitze schmolzen und in die Luft geblasen wurden.

Noch viele Probleme bis zum glücklichen Ende

Die Verantwortlichen stehen nicht nur vor einer gewaltigen Aufgabe, sondern auch vor immer neuen, bisweilen unerwarteten Problemen. Zuletzt mussten die Bauarbeiten über Wochen wegen der Corona-Krise eingestellt werden, was den Zeitplan weiter verzögert hat. So sind die Experten noch immer damit beschäftigt, überhaupt die Schäden aufzunehmen und die Baustelle abzusichern. Mit dem eigentlichen Wiederaufbau soll neuesten Aussagen zufolge im kommenden Jahr begonnen werden. Dann muss auch geklärt werden, wie das Dach der Kathedrale am Ende aussehen soll. Hier stehen sich die Lager der Traditionalisten und der Erneuerer entgegen. Präsident Macron wünscht sich eine moderne Interpretation der ursprünglichen Form. Bei einem ersten Ideenwettbewerb wurden unter anderem ein Dach aus Glas vorgeschlagen oder ein Turm in der Gestalt einer Flamme. Eine Umfrage hat jedoch ergeben, dass die meisten Franzosen im Fall der Kathedrale, die auf gewissen Weise auch die Seele der Nation verkörpert, keine Experimente wollen. Notre-Dame soll nach dem Wiederaufbau so aussehen, wie vor dem Brand.

Paris macht kleine Schritte in Richtung Normalität

Mehr als ein Jahr nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist der Vorplatz der Kathedrale wieder für die Öffentlichkeit freigegeben worden. Auch die wegen der Corona-Krise geschlossenen Bistros können wieder öffnen.

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Die Menschen können vor der Kathedrale Notre-Dame wieder flanieren.

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Notre-Dame rückt wieder näher

Kleine Lichtblicke in Paris. Mitten in der Corona-Krise mehr als ein Jahr war der Vorplatz der Kathedrale Notre-Dame gesperrt, nun ist er wieder für die Öffentlichkeit freigegeben worden. Nach dem verheerenden Brand war er wegen der Belastung durch allerlei Giftstoffe abgesperrt worden. Mehrere Male musste er gereinigt werden, bis die Gesundheitsbehörde nun eingewilligt hat, den Platz wieder zu öffnen. Die Bürgermeisterin der französischen Hauptstadt, Anne Hidalgo, sprach bei der feierlichen Wiedereröffnung des riesigen Platzes von „einer Art Wiedergeburt“. Die Kathedrale auf der Ile-de-la-Cité sei „die Seele von Paris“.

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Im Dachstuhl von Notre-Dame war am Abend des 15. April vergangenen Jahres während Restaurierungsarbeiten ein Feuer ausgebrochen. Große Teile des Daches sowie der Spitzturm stürzten ein. Als mögliche Ursache des Brandes gelten ein Kurzschluss oder eine achtlos weggeworfene Zigarette. Unmittelbar nach dem Brand hatte Staatschef Emmanuel Macron den Franzosen versprochen, die Kirche bis zum Sommer 2024 wieder aufzubauen.

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Für die Einwohner von Paris ist die Öffnung des Platzes aber nicht nur ein kleiner Hoffnungsschimmer im noch immer nicht entschiedenen Kampf um die Zukunft der Kathedrale. Seit Monaten ist die Stimmung wegen der Corona-Pandemie gedrückt. Nun hat wurde nicht nur Vorplatz von Notre-Dame aufgemacht, sondern auch die Parks der Stadt. Auch sie waren wegen der Pandemie geschlossen worden. Zudem werden am 2. Juni auch die Bistros und Restaurants in Frankreich nach einer fast drei Monate währenden Zwangspause wieder Gäste bewirten. Die Regierung hatte die Lockerung der coronabedingten Beschränkungen in der vergangenen Woche angekündigt. In Paris hält sich die Freude der Gastwirte allerdings in Grenzen – denn in der schwerer von der Covid-19-Epidemie getroffenen Hauptstadtregion darf nur auf Außenterrassen der Lokale getrunken und gegessen werden.

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Die um ihre Wiederwahl kämpfende Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte am Wochenende bereits an, dass Lokale mehr Platz als üblich auf der Straße einnehmen können, falls sie Sicherheitsbestimmungen und andere Regeln einhalten. Insbesondere Bistros, die üblicherweise den ganzen Tag geöffnet haben und typische Gerichte servieren, gehören zur französischen Hauptstadt: „Ein Bistro – das ist für mich der Geruch von Kaffee und eines warmen Croissants“, schwärmte die sozialistische Bürgermeisterin.

Deutschland bietet Hilfe beim Aufbau von Notre-Dame

Ein Jahr nach dem Brand von Notre-Dame: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält trotz vieler Probleme am Plan fest, die beschädigte Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen

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Am 15. April 2019 brannte die Kathedrale von Notre-Dame. Ein Jahr danach ist es noch immer ungewiss, ob das Gebäude tatsächlich gerettet werden kann.

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Macron gibt sich opitimistisch

Emmanuel Macron gibt nicht auf. Am ersten Jahrestag des Brandes von Notre-Dame wiederholte der französische Präsident, dass die schwer beschädigte Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufgebaut werde. „Wir werden alles tun, was wir können, um diese Frist einzuhalten“, sagte er am Mittwoch in einer Videobotschaft auf Twitter. Schon in der Nacht der Katastrophe hatte er diesen Zeitraum genannt, der allerdings von vielen Fachleuten als utopisch eingeschätzt wird. Deutschland versicherte zum Jahrestag erneut Unterstützung bei der Restaurierung des Gotteshauses.

Das Dach von Notre-Dame war vor einem Jahr in Flammen aufgegangen, weite Teile des Deckengewölbes waren eingestürzt. Die Arbeiten an dem schwer beschädigten Bauwerk gestalten sich schwieriger als erwartet. Noch immer sind die Fachleute dabei, die Schäden am Mauerwerk zu sichten und den Bau abzusichern. Seit Wochen liegt die Baustelle wegen der Corona-Pandemie still.

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Deutschland will bei dem Wiederaufbau helfen

In dieser schweren Zeit wollen die Verantwortlichen in Deutschland ein Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft setzten. „Deutschland ist es ein Herzensanliegen, bei dieser gewaltigen Aufgabe weiter an der Seite Frankreichs zu stehen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des deutsch-französischen Kulturbevollmächtigten, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer (alle CDU). Konkret wird die Mitarbeit der Kölner Dombauhütte genannt. Die dortigen Glaswerkstätten könnten die französischen Kollegen insbesondere bei den Arbeiten an den Obergadenfenstern unterstützen, die sich über den Seitenschiffen der Kathedrale befinden.

Die Dombauhütten in Köln bieten Hilfe an

Nach Angaben der Verantwortlichen würden sich in den kommenden Monaten Art und Umfang der Zusammenarbeit genauer bestimmen lassen. In Deutschland gebe es drei an Dombauhütten angeschlossene Glasrestaurierungswerkstätten, die auf diesem Gebiet eine große Expertise hätten und die Arbeiten übernehmen könnten. Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte bereits angeboten, dass die Kosten hierfür von Deutschland übernommen werden könnten. Der französische Minister für Kultur, Franck Riester, bedankte sich für das „starke Symbol der Solidarität“.

Zum Jahrestag gibt es wegen des Coronavirus keine größeren Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Brand. Am Karfreitag hatte unter größten Sicherheitsvorkehrungen ein kleiner Gottesdienst mit dem Pariser Erzbischof Michel Aupetit stattgefunden.

Fataler Stillstand rund um Notre-Dame

Die Bauarbeiten an der Kathedrale müssen wegen des Coronavirus gestoppt werden – angelockt werden dadurch auch Plünderer.

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Die Kathedrale Notre-Dame steht in Flammen. 

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Die Kathedrale droht zusammenzubrechen

Die ausgebrannte Kathedrale Notre-Dame liegt noch immer wie ein waidwundes Tier auf der Île-de-la-Cité im Zentrum von Paris. Mit kühnen Holzkonstruktionen werden die Steinbögen an der Außenmauer notdürftig abgestützt und sollen so vor dem Einsturz bewahrt werden. Doch fast ein Jahr nach der Brandkatastrophe sind in diesen Tagen die Arbeiten zum Erliegen gekommen. Der Grund ist der Coronavirus. „Die Schutzmaßnahmen, die die Arbeiter wegen der herrschenden Bleibelastung einhalten müssen sind schon sehr hoch“, erklärt Ariel Weil, Bürgermeister des 4. Arrondissement, und es könne nicht noch eine zusätzliche Sicherheitsstufe wegen der Pandemie draufgesattelt werden. Also habe man sich schweren Herzens entschlossen, die Arbeiten ganz ruhen zu lassen.

Der Moment der Pause ist ungünstig

Diese Entscheidung kommt in einem ungünstigen Moment. Denn die Arbeiter wollte gerade damit beginnen, das Metallgerüst zu demontieren, das noch immer auf dem Dach der Kathedrale liegt. In der Brandnacht war die rund 300 Tonnen wiegende Konstruktion geschmolzen und lastet nun auf dem Gewölbe, das deswegen droht zusammenzubrechen. Zudem sollte das Dach abgedichtet und mit der Reinigung des Innenraumes begonnen werden. Geplant war auch, die Orgel zu demontieren und zu restaurieren. Das alles muss nun warten, bis die für ganz Frankreich geltende Ausgangssperre aufgehoben wird.

Diebe versuchen Steine zu stehlen

Die Ruhe um die Kathedrale hat allerdings ihre Tücken, denn sie lockt finstere Gesellen an. In diesen Tagen wurden vom Sicherheitsdienst zwei Männer ertappt, die sich im

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Inneren zu schaffen machten. Beim Anrücken der Polizei versteckten sie sich unter einer großen Bauplane. In einer großen Tasche hatten die Diebe Steine dabei, die sie offensichtlich verkaufen wollten. Für die Verantwortlichen ist das keine Überraschung, wiederholt sind Plünderer über den drei Meter hohen Sicherheitszaun gestiegen, der die Kirche umgibt. Aus diesem Grund wird das Bauwerk auch rund um die Uhr bewacht wird.

Notre-Dame ist ein Mythos

„Notre-Dame war schon immer ein Mythos“, erklärt André Finot, Sprecher von Notre-Dame. „Es gibt einen riesigen Schwarzmarkt für diese Dinge, man findet sogar Steine von der Kathedrale, die auf Ebay zum Kauf angeboten werden.“ Vor zwei Jahren sei ein Mann aufgeflogen, der einen gestohlenen Wasserspeier veräußern wollte. Von der Polizei befragt, erklärte er, die Figur sei ihm bei einem Spaziergang rund um Notre-Dame vom Dach vor die Füße gefallen und er habe sie nur aufgehoben.

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Die Kirche wird nach dem Brand rund um die Uhr bewacht

Doch nicht nur Ganoven machen sich an Notre-Dame zu schaffen. „Im Dezember hatten wir einen großen Weihnachtsbaum auf dem Vorplatz aufgestellt“, erinnert sich André Finot. Doch die Touristen hätten die Christbaumkugeln und die Girlanden gestohlen, um sie als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Finot zählt inzwischen auch nicht mehr die Briefe von Bittstellern aus der ganzen Welt, die ein Stück Kohle von den verbrannten Dachbalken aus der Kathedrale haben möchten.

Das Schicksalsjahr 2020

Für die Verantwortlichen ist der Baustopp sehr bitter, denn 2020 sollte zu einer Art Schicksalsjahr für die Kathedrale werden. Bisher jetzt war man noch immer vor allem mit Sicherungsarbeiten und der Aufnahme der Schäden beschäftigt. Das sollte sich in diesem Sommer ändern und die Restaurierung in Angriff genommen werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte noch in der Brandnacht am 15. April 2019 verkündet, dass Notre-Dame innerhalb von fünf Jahren aufgebaut werde. Das hielte Fachleute allerdings schon damals für nicht zu schaffen.

Teile der Kuppel sind eingestürzt

Bei dem verheerenden Brand, der mutmaßlich während der Renovierungsarbeiten am Dach ausgelöst wurde, verbrannte der komplette Dachstuhl, eine originale Eichenkonstruktion aus dem 13. Jahrhundert. Teile der Gewölbekuppel stürzten ein. Der 96 Meter hohe hölzerne Vierungsturm aus dem 19. Jahrhundert brach in sich zusammen und versank in einem unglaublichen Flammenmeer. Temperaturen bis zu 1000 Grad, Rauch, aber auch Löschwasser fügten dem Mauerwerk schwerste Schäden zu. Dazu kommt eine immense Bleikonzentration in und um die Kirche, Hinterlassenschaft der geschmolzenen Dächer – ein großes Gesundheitsrisiko für Anwohner und Arbeiter am Bau.

 Notre-Dame lockt Selfie-Jäger

Nach dem Brand in Notre-Dame strömen die Touristen in Massen zu der Kathedrale. Die Katastrophe übt eine große Anziehungskraft aus.

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Touristen strömen zum Ort des Infernos

Die Touristin aus den USA ist ziemlich enttäuscht. „Man sieht von dem Schaden ja gar nichts“, ruft sie ihrem Begleiter im Straßenlärm zu und stellt sich in Pose für ein Urlaubsfoto – sie im Vordergrund, Notre-Dame dahinter. Zwei Tage ist es her, dass die Kathedrale im Herzen von Paris fast ein Raub der Flammen geworden wäre. Das Dach ist völlig ausgebrannt, große Teile der Konstruktion sind ins Kirchenschiff gestürzt, Kunstschätze von unschätzbarem Wert wurden zerstört. Während Fachleute an der Außenfassade versuchen, die Schäden festzustellen, strömen schon wieder die Touristen zu dem weltberühmten Gotteshaus, das mit über 13 Millionen Besuchern pro Jahr das meistbesuchte Bauwerk Frankreichs ist.

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Manche Touristen regen sich auf, dass die Polizei das Gelände weiträumig abgesperrt hat und sie nicht näher an das Objekt der Begierde gelangen, aber den meisten Besuchern ist – neben einer großen Neugier – das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Andere haben es sich in den Brasserien am angrenzende Quai de Montebello bequem gemacht und blicken bei einem Café und Croissant auf das Spektakel.

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Zehntausende Menschen drängeln sich an diesem sonnigen Morgen am Ufer der Seine, um den besten Blick auf das Drama zu bekommen. Auf der anderen Seite, auf der Île de la Cité, steht das geschundene Bauwerk, stolz thront es dort, aber auch schwer angeschlagen. Das Dach ist weg, der Mittelturm fehlt, wie durch ein Wunder konnte der völlig verbogene Wetterhahn in den Trümmern geborgen werden, der viele hundert Jahre von der höchsten Spitze über Paris blickte. Am Ufer des Flusses patrouillieren Polizisten, die es inzwischen aufgegeben haben, den Touristen zu verbieten, in halsbrecherischen Aktionen auf die Kaimauer zu steigen, um bessere Selfies von sich und der Kathedrale zu machen. „Die Leute lassen sich nichts sagen, manche werden sogar richtig wütend, wenn wir einschreiten“, sagt ein junger Beamter und schüttelt den Kopf.

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Eine ältere Frau steht etwas abseits am Rand der Seine und blickt regungslos auf Notre-Dame, Tränen rinnen unter ihrer dicken Brille über ihre Wangen. Sie kommt aus Italien, eine Woche sei sie in Paris und wollte eigentlich alle Museen und Sehenswürdigkeiten besichtigen. Dann aber musste sie am Montagabend miterleben, wie Notre-Dame ein Raub der Flammen wurde. „Ich habe seitdem nicht mehr geschlafen und komme nun jeden Tag hierher“, sagt die pensionierte Lehrerin und will wissen, wo man für den Wiederaufbau spenden kann. Als sie hört, dass schon fast eine Milliarden Euro für das Projekt versprochen sind, ist sie sichtlich erleichtert und die Geschichte von dem wiedergefundenen Wetterhahn rührt sie zu weiteren Tränen.

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Ein paar Meter weiter sitzt ein Mann unter einem Baum und malt. Er stellt sich vor als „Simon, der Künstler“, auf dem Schoß hält er ein großflächiges Aquarell, neben sich stehen allerlei Farben. „Ich wohne nur 500 Meter von hier“, erzählt er. „Als ich gesehen habe, dass Notre-Dame brennt, bin ich sofort an das Ufer der Seine geeilt. Es war schrecklich!“ Zuerst habe er mit seiner Kamera unzählige Fotos gemacht, doch nun müsse er sich entschleunigen, um wirklich begreifen zu können, was an jenem Abend passiert ist. Dass er in dieser Szenerie für viele der Schaulustigen selbst zum pittoresken Fotomotiv wird, kümmert ihn wenig. „Jeder geht mit dem Verlust auf eine andere Weise um“, sagt Simon. Im Grunde labe er sich mit seiner Kunst ja auch an der Katastrophe. Er selbst werde über das Inferno auch noch ein Gedicht schreiben oder eine Erzählung. Solche Dramen müssten für spätere Generationen festgehalten werden.

Eine Katastrophe eint Frankreich

Nach dem verheerenden Feuer in der Kathedrale Notre-Dame werden die Schäden begutachtet. Nur eines steht außer Frage: das Gotteshaus wird wieder aufgebaut.
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Kämpfen bis zur Erschöpfung

Die beiden Feuerwehrmänner wollen nichts sagen. Seit Stunden sind sie im Einsatz, müde winken sie ab. Die Helme unter dem Arm schleppen sie sich abgekämpft über den mit schwarzer Asche bedeckten Vorplatz von Notre Dame zum Einsatzwagen, nehmen einen Schluck aus der Wasserflasche, setzen sich erschöpft in das Fahrzeug, die Augen geschlossen, die Hände wie zum Beten gefaltet.
Noch vor wenigen Minuten standen die Männer auf dem rechten der fast 70 Meter hohen Türme der Kathedrale. Ihre Aufgabe: die Schäden einzuschätzen, die das verheerende Feuer in der Nacht hinterlassen hat. Doch es ist noch zu früh, um Genaues zu sagen. Fest steht nur, dass der Brand in den frühen Morgenstunden gelöscht werden und die größte Katastrophe abgewendet werden konnte. Die beiden Türme stehen noch, die tonnenschweren Glocken sind nicht in die Tiefe gestürzt. Doch für die Feuerleute ist das ein schwacher Trost. Sie haben das Feuer besiegt, aber dennoch verloren.

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Gegen sieben Uhr am Vorabend schlagen die ersten Flammen aus dem Dach der Kathedrale von Notre Dame im Herzen von Paris. In dem über 800 Jahre alten, trockenen Gebälk greift das Feuer rasend schnell um sich. Innerhalb von Minuten brennen rund 1000 Quadratmeter Dachfläche. Eine mehrere Hundert Meter hohe Rauchsäule steigt in den wolkenlosen Himmel der französischen Hauptstadt. Auf den Brücken über der Seine rund um die Insel Île de la Cité sammeln sich Zehntausende Schaulustige, die das Feuer aus der Entfernung beobachten. In den Gesichtern der meisten Menschen ist schieres Entsetzen zu lesen. Als die Spitze des Daches in sich zusammensackt und Teile des Daches nach unten ins Kirchenschiff fallen, fahren Flammen und Funken hoch in den Himmel. Menschen schreien, andere beginnen laut zu beten, eine Gruppe singt das Ave Maria, die meisten starren fassungslos in das Inferno.

Die Feuerwehr muss sich rechtfertigen

Am Morgen danach steht Gabriel Plus, Sprecher der Feuerwehr, betont ruhig auf dem Vorplatz der Kathedrale. „Das ganze Feuer ist aus“, sagte er. Nun beginne die Phase der Begutachtung. Man habe die ganze Nacht über sichergestellt, dass das Feuer nicht wieder ausbreche und die gesamte Gebäudestrukturen überwacht. „Man kann annehmen, dass die Struktur von Notre-Dame gerettet und in ihrer Gesamtheit bewahrt ist“, ergänzt Feuerwehrchef Jean-Claude Gallet. Dies soll nun auch mit Lasertechnik untersucht werden. „Zwei Drittel des Dachstuhls wurden verwüstet“, fügte er jedoch hinzu. Bei dem Brand seien nach ersten Erkenntnissen drei Menschen leicht verletzt worden. Dabei handele es sich um zwei Polizisten und einen Feuerwehrmann.

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Die Einsatzkräfte gegen sich betont zurückhaltend, zeigen aber sehr wenig Verständnis für die guten Ratschläge, die ihnen noch in der Nacht aus aller Welt entgegenschlugen, wie das lodernde Feuer am besten zu bekämpfen sei. Immer wieder kam etwa der Vorwurf, warum keine Löschflugzeuge eingesetzt worden seien. Sogar Donald Trump, der Präsidenten der USA, mischte sich virtuell in die Löscharbeiten ein. „Bei einem solchen Feuer entstehen Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius“, erklärt ein Feuerwehrmann am Morgen nach dem elfstündigen Einsatz von über 800 Leuten. Man müsse in solchen Fällen ganz vorsichtig von außen löschen. Irgendwann sei es in der Nacht vor allem darum gegangen, die umliegenden Bauteile zu schützen und das Ausbreiten des Brandes auf die beiden Türme zu verhindern.

Aufklärung für Besserwisser

Selbst über die sozialen Netzwerke versucht die Pariser Feuerwehr nach der Katastrophe, die Besserwisser aufzuklären. In diesem Fall hätte der Einsatz von Löschhubschraubern nichts gebracht, ist auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zu lesen. Im Gegenteil, das wäre sogar schlecht gewesen. Die Wassermassen hätte sehr wahrscheinlich die gesamte Dachkonstruktion zum Einsturz gebracht und den Schaden noch vergrößert.

Suche nach der Ursache

Gerätselt wird am Morgen nach dem Feuer weiter über die Ursache. Von Seiten der Staatsanwaltschaft in Paris heißt es, dass eine Untersuchung wegen unbeabsichtigter Zerstörung durch Feuer eingeleitet worden sei. Von Brandstiftung ist bislang nicht die Rede. Die meisten Vermutungen gehen in die Richtung, dass das Feuer mit den Renovierungsarbeiten auf dem Dach der Kathedrale zusammenhängen. Erst wenige Tage zuvor waren in einer spektakulären Aktion mit einem Kran 16 Heiligenfiguren vom Dach geholt worden. Noch in der Nacht haben Ermittler damit begonnen, die Arbeiter der Baustelle zu befragen.

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Der Direktor von Notre Dame sieht keine Sicherheitsmängel beim Brandschutz. Nach seinen Worten gebe es Brandaufseher, die drei Mal täglich den Dachstuhl prüfen, sagte Patrick Chauvet dem Sender France Inter. „Ich denke, dass man nicht mehr machen kann.“ Aber es gebe natürlich immer Vorfälle, die man so nicht habe vorhersagen könne. Man müsse nun prüfen was passiert sei – er wisse noch nichts.

Große Sorge galt während des Brandes auch den Kunstschätzen in der Kirche, deren Wert unermesslich ist und die jedes Jahr 13 Millionen Besucher anlocken. In Sicherheit ist die Dornenkrone, die Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll, erklärte Patrick Chauvet. Sie gilt als eine der wertvollsten Reliquien, die in Notre-Dame zu sehen waren. Auch die große Orgel, die erst vor wenigen Jahren aufwändig renoviert worden ist, scheint nach ersten Angaben der Feuerwehr noch intakt. Wie es um die berühmten Rosettenfenster steht, ist noch nicht klar. Sie scheinen rein äußerlich den Brand überstanden zu haben, doch in welchem Zustand sie sind, muss von den Fachleuten noch untersucht werden. Auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo versicherte, das Gros der Kunstschätze und religiösen Relikte sei aus Notre-Dame herausgeholt worden. In den sozialen Medien postete Kulturminister Franck Riester Bilder, auf denen Leute Kunstwerke in Lastwagen luden.

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Die Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Brand macht deutlich, welche Bedeutung Notre Dame für die Franzosen und die ganze Welt hat. Ein geschockter Passant sagte angesichts der hohen Flammen, die aus dem Dach der Kirche schlugen: „Dort brennt das Herz Frankreichs.“ Dabei geht die Bedeutung des Bauwerks weit über seinen kunstgeschichtlichen Rang als Inbegriff gotischer Baukunst hinaus, die Kathedrale ist ein Teil der nationalen Identität des Landes.

Das im Herzen von Paris auf der Seine-Insel Ile de la Cité gelegene Gotteshaus war in seiner Geschichte immer wieder Schauplatz geschichtlich bedeutender Ereignisse, von der Salbung Heinrichs VI. von England zum französischen König im 100-jährigen Krieg 1431 über die Kaiserkrönung Napoléons 1804 bis zu den Staatsbegräbnissen der Präsidenten Charles de Gaulle (1970) und François Mitterrand (1996). Noch heute erinnern sich viele Franzosen daran, wie nach dem zweiten Weltkrieg die Glocken der Kathedrale läuteten, als die Stadt von den Nazi-Besatzern befreit war. Im November 2015 gedachte Frankreich dort der 130 Todesopfer der islamistischen Terroranschläge.

Kein Wunder also, dass Präsident Emmanuel Macron eine geplante Fernsehansprache an sein Volk kurzerhand absagte und noch in der Nacht der Katastrophe auf die Ile de la Cité eilte. „Ich sage Ihnen heute Abend feierlich: Diese Kathedrale, wir werden sie wiederaufbauen, alle zusammen“, sagte der Staatschef mit bebender Stimme vor der brennenden Kirche in die Mikrophone. „Das ist es, was die Franzosen von uns erwarten.“

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Fachleute schätzen, dass es Jahrzehnte dauern werde, bis Notre-Dame wieder im alten Glanz erstrahlen kann – und Unsummen von Geld verschlingen wird. Angesichts der Bedeutung der Kathedrale für das Gedächtnis nicht nur Frankreichs, sondern der gesamten Menschheit, sind aber schon Stunden nach dem Inferno Hilfszusagen aus der ganzen Welt eingegangen. In den französischen Zeitungen werden Tipps gegeben, wie jeder einzelne Geld geben kann für Notre-Dame. In Frankreich ist zwischen den Unternehmen ein regelrechter Wettlauf ausgebrochen. Gemeldet haben sich bereits mehrere Großspender. Die Familie des französischen Unternehmers und Milliardärs Bernard Arnault kündigte über Arnaults Luxuslabel LVMH an, sich mit 200 Millionen Euro an der Rekonstruktion beteiligen zu wollen. Zuvor hatte bereits die französische Milliardärsfamilie Pinault 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau versprochen. Die superreichen Franzosen Arnault und Pinault sind als Kunstliebhaber, Mäzene und Konkurrenten bekannt. Auch Patrick Pouyanné, Chef von Total hat angekündigt, dass sein Unternehmen 100 Millionen geben werde.

Am Tag nach der Katastrophe steht Frankreich noch immer unter Schock. Doch bei den Franzosen zeigt sich auch der Wille, sich nicht von einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit anstecken zu lassen. Immer wieder wurde zuletzt wegen zu zunehmenden sozialen Spannungen von der tiefen Spaltung der Gesellschaft gesprochen, doch angesichts dieser Katastrophe sind sich alle Franzosen einig wie selten zuvor: Notre-Dame wird wieder aufgebaut.