Die Streiks in Frankreich gehen weiter – und oft auch brutaler. Allerdings gibt es auch Gruppen, die sich inzwischen sehr kreativ gegen die Rentenreform und den Präsidenten Emmanuel Macron stemmen. So gibt es nun einen Titelsong. „À cause de Macron“. Das Lied wird von Demonstrantinnen seit einiger Zeit als Flashmob während der Proteste aufgeführt.
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Frauen – die Verliererinnen der Reform
Dabei tragen sie blaue Overalls, gelbe Haushaltshandschuhe und ein rotes Tuch im Haar und singen sinngemäß „Wegen Macron werden wir die großen Verliererinnen sei.“ Bei dem eingängigen Song handelt es sich um eine Art Parodie des Hits „À cause des garçons“ aus dem Jahr 1987. Damals wurde er von dem Duo Laurence Heller and Hélène Bérard gesungen.
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#acausedemacron #greve24janvier @cgtcheminots Gare de l’est flash mob #grandesgagnantes ??!!! pic.twitter.com/JwMlL74Dzo
— UFSE-CGT (@UFSE_CGT) January 24, 2020
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Die Globalisierungskritiker von Attac und feministische Organisationen wollen mit dem Song anprangern, dass Frauen die großen Verliererinnen der Rentenreform von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron seien. „Wegen Macron stehen Mädchen stärker unter Druck als Jungen. Wegen Macron schreien wir RÉ-VO-LU-TION…“, heißt es etwa im Text.
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Die Outfits der singenden Demonstrantinnen sind angelehnt an die Kunstfigur „Rosie the Riveter“, die in den 1940er in den USA Frauen für kriegswichtige Betriebe anheuern sollte. Die meisten kennen „Rosie“ wohl von den berühmten „We can do it!“-Werbeplakaten. Die Interpretinnen von „À cause de Macron“ nennen sich Rosies und treten mittlerweile bei zahlreichen Demos gegen die Reformpläne auf. Für die Choreographie (zum Beispiel Fäuste nach vorne, dann rechts und links mit den Füßen in die Luft treten) gibt es im Netz ein Erklärvideo.
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Das derzeitige Rentensystem wirkt sich nachteilig für Frauen aus. Künftig soll die Berechnung der Rente anders erfolgen – jeder eingezahlte Euro soll zählen statt nur die besten 25 Jahre. Die Regierung hatte versprochen, dass Frauen die Gewinner des neuen Systems seien werden. Ob sich die neue Berechnung nachteilig auf Frauen auswirken wird, lässt sich derzeit noch schwer sagen – Experten sind sich uneins.