SNCF testet Temperaturmessung bei Bahnreisenden

In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder an. Inzwischen müssen in allen öffentlichen geschlossenen Räumen Masken getragen werden. Die staatlichen Bahn SNCF geht einen Schritt weiter. Sie testet die Temperaturmessung bei Reisenden.

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Die Passagiere am Pariser Bahnhof Gare de Lyon können auf freiwilliger Basis an dem Versuch teilnehmen, wie die Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Vor ihrer Reise mit einem TGV-Hochgeschwindigkeitszug können sie am Gleis mit einer Wärmebildkamera ihre Körpertemperatur messen lassen.

Damit will die französische Bahn nach eigenen Angaben „unter realen Bedingungen“ testen, wie flüssig das Einsteigen vonstatten gehen könnte, sollte die Regierung Temperaturmessungen für Reisende verpflichtend machen. Frankreich ist von den Corona-Pandemie besonders betroffen, inzwischen sind über 30.000 Menschen gestorben.

Für die Passagiere habe der Test keine negativen Folgen, versicherte die SNCF: Bei einer Temperatur von über 38,5 Grad werde ihnen lediglich eine chirurgische Gesichtsmaske sowie Handgel ausgehändigt. Zudem könne der Kunde die Reise kostenlos verschieben oder stornieren, wenn er dies wünsche.

Viele Züge der Bahn nach Frankreich fallen aus

Kurz vor Weihnachten hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu einer Streikpause aufgerufen. Es gebe Französinnen und Franzosen, die sich an den Feiertagen wiedersehen wollten, dies müsse anerkannt werden, sagte Macron. Auch der Zugverkehr nach Deutschland leidet unter dem Streik.

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Emmanuel Macron ist das Ziel des Spotts viele Demonstranten

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Störungen im ganzen Land

Wegen der Streiks gegen die geplante Rentenreform ist der Bahnverkehr im ganzen Land erheblich gestört. Die von Macron gewünschte Streikpause zu Weihnachten zeichnet sich allerdings bisher nicht ab. Mehrere Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen, den Arbeitskampf fortzusetzen. In dem sozialen Konflikt sind die Fronten verhärtet. Gespräche der Regierung mit den Gewerkschaften waren auf Januar vertagt worden. Betroffen von dem Arbeitskampf ist auch die Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP. Auch am Sonntag mussten sich Bahnreisende wieder auf erhebliche Störungen einstellen. Der Zugverkehr nach Deutschland ist ebenfalls betroffen.

Die französische Bahn SNCF versucht mit einem Notfallplan, die größten Auswirkungen abzufedern. Sie hat allerdings rund 200.000 Kunden dazu aufgerufen, ihre Tickets für den 23. Und 24. Dezember umzutauschen. Das heißt, dass viele Franzosen über Weihnachten wahrscheinlich nicht zu ihren Familien fahren können.

Störungen auf bei der Deutschen Bahn

Wie die Deutsche Bahn mitteilt, werde es zu Ausfällen und Verspätungen kommen. „Im Zeitraum vom 23.12.2019 bis 5.1.2020 ist nur eine sehr begrenzte Anzahl von Zugfahrten zwischen Frankreich und Deutschland möglich“, ist auf der Internetseite der Deutschen Bahn zu lesen. Weiter heißt es, dass sich die Bahnkunden bis zu zwei Tage vor Abfahrt ihres Zuges informieren und gegebenenfalls umbuchen können. Betroffen sind demnach ICE- und TGV-Verbindungen zwischen Frankfurt und Paris beziehungsweise Marseille sowie zwischen Stuttgart und Paris.

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Mit der Rentenreform will die französische Mitte-Regierung die Zersplitterung in 42 verschiedene Einzelsysteme beenden und damit auch Sonderrechte abschaffen. Außerdem sollen die Franzosen dazu angehalten werden, länger zu arbeiten. Die Regierung hatte mit langen Übergangsfristen zwar Zugeständnisse gemacht – Gewerkschaften waren allerdings nicht zufrieden. Umfragen zufolge ist eine Mehrheit der Franzosen gegen die Reform.

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Und hier noch eine Information für die Besucher, die in Paris unterwegs sind. Denn auch dort sind die Nahverkehrsbetriebe massiv von den Streiks betroffen. Seit zwei Wochen verkehren in der französischen Hauptstadt kaum noch U-Bahnen. Nur die Linien 1 und 14 sind fast ohne Probleme in Betrieb, da sie keine Fahrer haben, sondern autonom unterwegs sind und von einer Leitzentrale aus gesteuert werden.

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Frankreich droht der Stillstand

Die Gewerkschaften haben bei der Bahn zu einem landesweiten Streik am 5. Dezember aufgerufen. Die Regierung befürchtet eine Ausweitung der Proteste.

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Am 5. Dezember geht bei der SNCF nichts mehr. Die Gewerkschaft hat einen Streik angekündigt. Es geht gegen die geplanten Rentenreform der Regierung.

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Frankreich meiden am 5. Dezember

An dieser Stelle ein wichtiger Reisehinweis: Wer am 5. Dezember einen Kurzurlaub in Frankreich plant, der sollte besser umbuchen. Der Grund: die Angestellten der der französischen Bahn SNCF und der Pariser Verkehrsbetriebe RATP haben einen landesweiten Streik angekündigt. Inzwischen wird gemunkelt, dass sich auch andere Bereiche, wie etwa die Bediensteten der Autobahn-Mautstellen und Museen, dem Ausstand anschließen könnten.

Die  Bahn reagiert auf den Streik

Die Verantwortlichen bei der SNCF haben mit drastischen Mitteln auf den angekündigten Streik reagiert. Auf der Internetseite des Unternehmens sind für den Zeitraum vom 5. Dezember bis 8. Dezember für alle TGV inOui, OuiGo und Intercitys keine Tickets mehr zu buchen. Auch alle Reisen nach London wurden gestrichen. Für die Fahrten von Paris nach Stuttgart sind sogar vom 4. Dezember abends bis zum 10. Dezember morgens keine Buchungen möglich. Wer schon jetzt eine Fahrkarte für diesen Zeitraum besitzt, kann diese, nach Angaben der SNCF, kostenlos stornieren oder umtauschen. „Wir werden die Situation kommende Woche noch einmal analysieren“, erklärte SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou, dann würden weitere Entscheidungen in Sachen Fahrplan getroffen. Man könne allerdings erst kurz vor Streikbeginn sagen, welche Züge tatsächlich fahren und welche nicht.

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Streik gegen die Rentenpläne der Regierung

Grund für den Streik sind die Rentenpläne der Regierung. Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, die fast 50 speziellen Rentensysteme in Frankreich zu einer einzigen Kasse zusammenfassen zu wollen. Die Eisenbahner sind davor besonders betroffen, da bei ihnen bis jetzt noch die großzügigsten Regelungen gelten. So können manche Mitarbeiter mit überdurchschnittlichen Bezügen schon mit 52 in den Ruhestand gehen. Die neuen Regelungen sollen zwar nur für Mitarbeiter gelten, die nach der angekündigten Rentenreform angestellt werden, doch die Gewerkschaften innerhalb der SNCF sind dennoch empört und zum Kampf entschlossen.

Die Regierung befürchtet, dass der Streik vom 5. Dezember nur der Vorbote für einen äußerst konfliktreichen Winter sein könnte. Schon einmal, im Jahr 1995 wollte die damalige Regierung des konservativen Premiers Alain Juppé das Rentensystem reformieren, musste nach wochenlangen Arbeitskämpfen die Pläne allerdings begraben.

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INFO-BOX zum Streik:

UMTAUSCH: Die ursprüngliche Fahrkarte kann nach Angaben der SNCF umgetauscht werden. Das heißt, man kann einen anderen Zug nehmen – sofern dort noch Plätze frei sind. Diese Regel gilt für alle Arten von Fahrkarten mit Gültigkeit während der Streikperiode.

ERSTATTUNG: Alle Fahrkarten können unabhängig vom jeweiligen Tarif, einschließlich „nicht umtauschfähig / nicht erstattungsfähig“, kostenlos erstattet werden. Bei Hin- und Rückfahrkarten werden Ihnen alle Fahrkarten erstattet, wenn man einen Teil der Reise nicht antreten kann.

VORGEHEN: Bahnfahrende können Ihre Tickets kostenlos an einem SNCF-Schalter oder unter der Nummer 0033 892 35 35 35 umtauschen oder stornieren. Wenn das Bahnticket kostenlos umtausch- oder erstattungsfähig ist, kann man die Reservierung vor der geplanten Abfahrt des Zuges direkt auf der SNCF-Website stornieren oder umtauschen.

AUSWIRKUNGEN: Wird die SNCF bestreikt, hat dies voraussichtlich auch Auswirkungen auf die internationalen Verbindungen von Thalys  (etwa Paris – Brüssel – Aachen – Köln – Essen) und TGV (Frankfurt – Paris, München/Stuttgart – Paris, Frankfurt – Lyon – Marseille).